Als der niedersächsische Versicherungskaufmann Ulrich Gremmler (53) zur Jahrtausendwende in Rosdorf den ersten privaten GVW Wirtschaftsclub Norddeutschlands gründete, den er allerdings nie offiziell eintrug, versprach er den anschließend 260 Beitretenden einen “bestens funktionierenden privaten Generationen-Vertrag”:
Unabhängig von den primär eigennützig orientierten Aktivitäten der Finanzbranche und dem Sozialversicherungsflickwerk des Staates.
Der Club nannte sich GVW. Das stand für Geld, Vermögen, Wissen. Und gab sich den Beinamen “Neun-Prozent-Liga”. Das kam daher, dass Clubmitglieder an andere Mitglieder Privatkredite vergeben konnten und dafür 9 Prozent Jahreszinsen kassierten. Die Kredite seien durch Abtretungen von Investitionen in Geschäfte des Wirtschaftsclubs abgesichert. Mit “speziellen Strategien”, durch Bahn- und Ölgeschäfte und Edelmetalle, sollte Geld bis zu 35 Prozent Jahresrendite vermehrt werden.
Der Finanznachrichtendienst GoMoPa.net warnt seit zehn Jahren vor dem angeblichen “clubinternen Hilfsfonds auf Gegenseitigkeit”: “Finger weg vor diesem gefährlichen Angebot!”
Gremmler soll von den Clubmitgliedern Summen von jeweils bis zu 50.000 Euro eingesammelt haben und für jede Privatkreditvermittlung 3 Prozent Provision kassiert haben.
Die Clubmitglieder waren so begeistert, dass aus dem Geschäftsprinzip ein richtiges Kredit-Karussell entstand: