Die Baader Bank AG aus Unterschleißheim bei München ist schon einmmal auf einen spektakulären Finanz-Rechenkünstler mit einem selbstentwickelten Computer-Handelssystem der Fundamental Capital GmbH hereingefallen.
Sie hat gemeinsam mit der Luxemburger Firma European Fund Services eine eigens von der Barclay Bank im Jahr 2006 aufgelegte Schuldverschreibung in Höhe von 50 Millionen Euro für den Aschaffenburger Schneeballkönig und K1-Hedgefondsmanager Helmut Kiener (59) gekauft und an Kunden weitervermittelt. Die Schuldverschreibung war an den Wert des Fonds von Helmut Kiener, den X1 Global Index, gekoppelt. Ein Schneeballsystem, das 2009 zusammenbrach.
Nach seinem Geständnis wurde der Diplompsychologe Kiener vom Landgericht Würzburg am 22. Juni 2011 zu zehn Jahren und acht Monaten Haft ohne Bewährung verurteilt, weil er mit seinem K1-Fonds in neun Jahren 5.000 Kleinanleger und Großbanken um 334 Millionen Euro geprellt hatte.
Kiener behauptete noch im letzten Jahr nach 6 Jahren Haft in der JVA Bayreuth: Hätte es die Finanzkrise 2008 nicht gegeben, würde sein von ihm erfundenes halbautomatisches Handelssystem K1 Fund Alocation System immer noch funktionieren.
Mit der Verurteilung Kieners als Betrüger verloren auch die 50 Millionen Euro Barclays X1 Global Index Zertifikate ihren Wert. Eine Musterklage auf Haftung gegen die Emittentin Barclays scheiterte im letzten Jahr vor dem Bundesgerichtshof, wie der Finanznachrichtendienst GoMoPa.net berichtete.
Nun stellt sich die Baader Bank AG für das nächste erfundene Handels-Computersystem als Konto- und Depotführungsbank zur Verfügung:
Für den ersten rein aktienbasierten Robo-Advisor der Welt.
Erfinder und Anbieter sind der 56jährige Uwe Zimmer (CEO) aus Köln, der 27jährige Oliver Matyschik (COO) aus Düsseldorf, der 28jährige Jörn Schimanski (CIO) aus Recklinghausen im Ruhrgebiet und der 27jährige Arthur Vott (CGO) aus Dortmund, alle vier Inhaber des im April 2016 gegründeten Fintech-Startups Fundamental Capital GmbH aus der Halskestraße 20 in Willich am Niederrhein in NRW.
Ihr selbstentwickelter Value-Algorithmus namens Graham würde mehr Rendite bieten als jeder ETF-Robo, weil Graham europäische und US-amerikanische Aktientitel auswählen würde, die wegen ihrer Fundamentaldaten und zusätzlicher Qualitätskriterien eine überdurchschnittliche Rendite erwarten lassen und die an der Börse unter Wert gehandelt würden (im Einkauf liegt der Gewinn).
Vorbild ist das Börsengenie Warren Buffet (87, CEO der Berkshire Hathaway aus Omaha am Missouri im US-Bundesstaat Nebraska und laut Forbes mit einem Vermögen von 76,2 Milliarden Dollar der viertreichste Mensch der Welt), der einmal sagte: Du musst keinen IQ eines Genies haben, um ein großartiger Investor zu sein. Alles was du dafür brauchst, ist einfache Mathematik, das Wissen, auf welche Zahlen du schauen musst, und etwas gesunden Menschenverstand.
Man könnte nun für 2,68 Millionen Dollar (2,18 Millionen Euro) ein Essen (Power Lunch) mit Buffet im New Yorker Smith and Wollensky Steakhouse auf Ebay ersteigern, wie ein anonymer Investor letzten Sommer.
Oder man entscheidet sich für die neue digitale Version von Warren Buffet, eröffnet ein Handelskonto für den neuen Aktien-Robo-Avisor auf fundamental.capital und investiert den geforderten Mindesteinsatz von 50.000 Euro.
Ob der Robo-Advisor Graham die Performance tatsächlich bringt, ist ein Wagnis. Aber wenn nur 2.000 Investoren anbeißen und den Mindestbeitrag einzahlen, haben die Erfinder Zimmer, Schimanski, Matyschik und Vott eine Gebühr von 1 Million Euro verdient. Egal, ob die Anleger einen Gewinn oder Verlust erzielen, der Finanzportfolioverwalter Fundamental Capital GmbH erhält stets und jedes Jahr eine Gebühr von 1 Prozent auf das eingesetzte Anlagevermögen.
Hinzu kommen noch 0,1 Prozent (maximal jedoch fünf Euro) pro Transaktion.
Erst, wenn es tatsächlich zu einem Gewinn kommen sollte, gibt es noch für die Initiatoren eine jährliche Performance-Gebühr von 12 Prozent obendrauf.
Doch die Business-Vergangenheit der beiden Chefs CEO Uwe Zimmer und CIO Jörn Schimanski (COO Oliver Matyschik und CGO Arhur Vott waren laut einer Wirtschaftsauskunft gemeinsam am 12. Juni 2017 zurückgetreten) wirkt eher abschreckend, denn als vertraueneinflößend: