Bis zu den Gesellschafterversammlungen im Juli diesen Jahres schien die Welt für die Anleger der 2010 bis 2013 aufgelegten geschlossenen Immbobilienfonds des Münchner Emissionshauses Euro Grundinvest AG (EGI) noch einigermaßen in Ordnung zu sein, auch wenn es seit 2 Jahren mit der in Aussicht gestellten Rendite von jährlich 8 Prozent haperte.
Zwar ermittelt die Liechtensteiner Staatsanwaltschaft gegen den Gründer Malte Hartwieg wegen Kapitalanlagebetruges in dreistelliger Millionenhöhe. Aber 2014 hat ja der Schweizer Unternehmer Sven Donhuysen aus Basel das Emissionshaus für angeblich 8 Millionen Euro in Gold und Bargeld übernommen und führt unter anderem die Geschäfte der Euro Grundinvest 15, 17, 18 und 20 GmbH & Co. KGs. Bis zum Sommer diesen Jahres meldete die Webseite für diese Fonds: “Im Plan” und “Über den Plan”.
Doch dann mitte Juli ließ Donhuysen die Katze aus dem Sack:
90 Prozent der Anlegergelder seien verschwunden. Donhuysen gab Vorgänger Hartwieg die Schuld und bot den Anlegern einen Vergleich an. Bis Ende 2017 sollten Anleger 10 % ihres Anlagebetrages erhalten. Dies allerdings nur, wenn sie bis Ende 2018 darauf verzichten, Schadensersatzansprüche klageweise geltend zu machen.
Doch weil nach seiner Meinung die Anlegeranwälte die Gesellschafterversammlungen dominiert hätten und Donhuysen mit seinen Vorschlägen zur Liquidierung der Fonds nicht durchkam, blieb ihm, wie er nun in Anlegermitteilungen am 12. Oktober 2016 bekanntgab, keine Wahl, als alle Gründungs- und Managementgesellschaften in die Insolvenz zu schicken, darunter auch die Treuhandkommanditistin OVT Odeon Verwaltungs- und Beteiligungstreuhand GmbH & Co. KG. Nur so könne Donhuysen die Assets der Euro Grundinvest vor den Anlegeranwälten schützen.
Bis Ende November 2016 werde er über “weitere Schritte” informieren, heißt es in den Anlegerschreiben, die dem Finanznachrichtendienst GoMoPa.net vorliegen.