Die möglicherweise gute Nachricht zuerst: Nach drei Jahren haben sich die 2.900 Kommanditisten der vier in Schieflage befindlichen Münchner Euro Grundinvest (EGI) Fonds 15, 17, 18 und 20 endlich aus der Umklammerung des in die Schweiz verzogenen deutschen Ex-Hippies und einstigen Konzertveranstalter von Boney M. und Amanda Lear Sven Donhuysen (46) aus Riehen befreien können.
Sie bangen um ihre 70 Millionen Euro, die sie seit 2011 in die geschlossenen Immobilienfonds eingezahlt haben. Hinzu kommen 23 Millionen Euro Genussrechtskapital an die Euro Grundinvest AG, die von Donhuysen in die Insolvenz geführt wurde.
Nach Ansicht des Siegburger Rechtsanwalts Hartmut Göddecke gegenüber dem Finanznachrichtendienst GoMoPa.net soll es Donhuysen durch vermeintliche Inkompetenz schlimmer getrieben haben als sein Vorgänger, der gelernte Maurer Malte Hartwieg (44) aus dem Münchener Boheme-Viertel, der heute in Szeged in Ungarn lebt und gegen den die Staatsanwaltschaft München I seit 2013 wegen Betruges, Untreue und Geldwäsche in Millionenhöhe ermittelt.
Schließlich habe Donhuysen während seiner Amtszeit dieselben zwischengeschalteten Firmen-Strukturen benutzt wie sein Vorgänger Malte Hartwieg, der diese mutmaßlich zum Nachteil der Anleger genutzt habe. Geldflußtabellen, die Rechtsanwalt Göddecke vorliegen, belegen, dass unter Donhuysens Leitung nachweislich 24,46 Millionen Euro nach Mallorca geflossen sein sollen. Nach Göddeckes Recherchen angeblich oftmals ohne vertragliche Grundlage.
Göddecke sagte anfang diesen Jahres nach Rückkehr von einer Recherche zu den Immobilienobjekten der Fonds auf Mallorca zu GoMoPa.net:
Die Situation ist skandalös.
Es sieht so aus, dass Sven Donhuysen schlimmer ist als Malte Hartwieg. Hier wird das Vermögen des Fonds regelrecht durch Inkompetenz zerstört. Eins ist aber sicher, die Fondsgesellschafter sollten Sven Donhuysen aus Riehen und Thomas Pellny aus Zürich aus der Geschäftsführung entfernen. Jeder Immobilienbesitzer, der halbwegs bei Verstand ist, hätte so einen Verwalter längst in die Wüste geschickt und ihn verklagt.
Nun die Erlösung?
Am 17. Oktober 2017 hat nun Diplomingenieur Olaf-Christian Bank von der KRG Knoll Restructuring Group GmbH aus Kassel, dem neuen Verwalter der Firmengruppe Euro Grundinvest, den Geschäftsführerposten für die Euro Grundinvest Gruppe von Sven Donhuysen übernommen.
Donhuysen soll laut Firmen-Pressemitteilung der Euro Grundinvest Holding GmbH, die der Schweizer Jurist Thomas Pellny (46), der als rechte Hand von Donuysen gilt, über OTS veröffentlichte, “weiterhin unterstützend zur Verfügung stehen.”
Im Zuge des Geschäftsführerwechsels gingen die Anteile der Euro Grundinvest Gruppe von der Schweizer Konzernmutter IPF AG (International Property Finance AG) aus Basel treuhänderisch auf die Rechtsanwaltskanzlei TGS Knoll Beck Legal GmbH Rechtsanwaltsgesellschaft aus der Aschauer Straße 30 in München, die mit dem Verwalter KRG verbunden ist, der für die Dienstleistungen monatlich 40.000 Euro erhält.
Alleiniger Besitzer und Geschäftsführer der Kanzlei ist Professor Heinz-Christian Knoll (56) aus Markleeberg in Sachsen. Mitgeschäftsführer ist der Berliner Rechtsanwalt LLM Bernhard Faber (47), der seit Sommer 2015 als Alleinvorstand die EEV Erneuerbare Energie Versorgung AG aus dem niedersächsischen Papenburg leitet, für die er im November 2015 Insolvenz anmelden musste.
Seit dem 6. Juni 2014 hatte die Euro Grundinvest Gruppe der Immobilien-Investmentgesellschaft IPF AG gehört, die im September 2014 von der Leo Equity AG aus Basel übernommen wurde, die wiederum ein Finanzdienstleister des Investors und Business Builders Megadon AG aus Basel ist, der von Sven Donhuysen gegründet wurde und geleitet wird.
Die gute Nachricht gipfelt nun in dem Bestreben von Olaf-Christian Bank:
In Zusammenarbeit mit der KRG Knoll Restructuring Group GmbH erfolgt nun die finale Aufarbeitung der Buchhaltung, die Prüfung von Schadensersatzforderungen sowie die Verwertung aller Assets im Rahmen einer geordneten Liquidation der Gruppengesellschaften.
Danach sollen die Verwertungserlöse an die Anleger ausgekehrt werden.
Und es gab Erlöse. Drei EGI-Tochtergesellschaften auf Mallorca sollen ihre Villen für insgesamt zirka 13 bis 14 Millionen Euro verkauft haben.
Doch nun kommt die schlechte Nachricht.
Wie aus dem persönlichen Umfeld von Sven Donhuysen ans Licht kam, müssen die EGI-Anleger ein Desaster fürchten: