Kann der deutsche Ex-Hippie und einstige Konzertveranstalter für Boney M und Amanda Lear Sven Donhuysen (45) aus Riehen in der Schweiz die vier geschlossenen Münchner EGI-Fonds 15, 17, 18 und Euro Grundinvest 20 retten, die er vor zwei Jahren vom gelernten Maurer Malte Hartwieg (44) aus Ismaning bei München und Wohnsitz in Algaida auf Mallorca übernahm?
Donhuysen glaubt wohl selbst nicht mehr daran. Kurz vor Weihnachten 2016 gab der EGI-Fondsgeschäftsführer seinen Rücktritt vom Management der vier in Schieflage gekommenen Fonds bekannt, die zwischen 2011 und 2013 rund 70 Millionen Euro an Kommanditkapital eingesammelt haben.
Donhuysen werde sich auf der geplanten Gesellschafterversammlung der Fonds am 21. Februar 2017 verabschieden. Ob er von der Versammlung auch entlastet werden kann, wird sich zeigen. Schließlich hat er in den zwei Jahren Amtszeit dieselben zwischengeschalteten Firmen-Strukturen benutzt wie sein Vorgänger Malte Hartwieg, der diese mutmaßlich zum Nachteil der Anleger genutzt hat, weswegen die Staatsanwaltschaft München I gegen Hartwieg wegen Betruges und Untreue ermittelt.
Und Donhuysen? Erst nach zwei Jahren veröffentlichte Donhuysen die von ihm abgezeichneten Jahresabschlüsse für das Jahr 2014. Und erst nach zwei Jahren kam er auf die Idee anzuregen, die kompromitierte Komplementärin und Treuhänderin auszutauschen, für die er Insolvenz beantragt hat, wie der Finanznachrichtendienst GoMoPa.net berichtete.
Auch unter Donhuysens Leitung flossen bis ins Vorjahr noch Gelder aus allen Fonds nach Spanien in ein Hotel Portals Hills Boutique Hotel in Portals Nous nördlich von Magaluv und die beiden Hotels Villa Bellevue Mar und die Villa Sunset Rock in Port Andratx, wovon die Villa Sunset Rock der Objektgesellschaft Euro Grundinvest 225 noch nicht fertiggestellt ist.
Aus Geldflusstabellen, die der Anlegergemeinschaft EuroGrundinvest Anleger e.V. und der Kanzlei Göddecke Rechtsanwälte aus Siegburg vorliegen, ist ersichtlich, dass in die drei spanischen Hotel-Objekte aus verschiedenen Quellen wie den EGI-Fonds, die zwischen 2011 und 2013 rund 70 Millionen Euro Kommanditkapital einsammelten, und der EGI AG, die 23 Millionen Euro Genussrechtskapital einsammelte, rund 24,46 Millionen Euro geflossen sein sollen. Jedoch nach Kenntnis von Rechtsanwalt Hartmut Göddecke zum Teil wohl ohne vertragliche Grundlage.
Göddecke sagte gegenüber GoMoPa.net:
Für einen Teil der Zahlungen kann es wohl keine Rechtsgrundlage in Form eines Vertrages geben, wenn man die veröffentlichten Prospekte zur Grundlage dieser Annahme nimmt; denn von den Objektgesellschaften gibt es nach hiesiger Kenntnis keine prospektierte Zahlungsvereinbarung an die spanischen Gesellschaften.
Sven Donhuysen soll aber laut Göddecke über jede Zahlung Bescheid gewusst haben. Ebenso um die prekäre Lage, in der sich die EGI-Fonds schon vor 2 Jahren befanden. Denn er hat die Jahresbilanzen für das Jahr 2013 eigenhändig im Oktober 2014 unterschrieben. Völlig unverständlich ist allerdings in der Folge, warum Donhuysen die Bilanzen zwei Jahre lang geheim hielt und erst am 14. Oktober 2016 im Bundesanzeiger veröffentlichte.
Was genau geschah in den zwei Jahren?