Ach was waren das doch für tolle Zeiten für die DNL Real Invest AG Am Seestern 8 in Düsseldorf. Von Juni 2006 bis September 2019 vermittelten die holländische Kauffrau Kathrinchen van der Biezen-Kunz (56) aus Uedem bei Düsseldorf und ihr deutscher Vertriebsdirektor Wolfgang Johann Kunz (67), den sie 2015 heiratete, von 6.200 Investoren 673 Millionen US-Dollar an Eigenkapital an die US-Immobilienfirma TSO The Simpson Organisation, Inc. nach Atlanta in den US-Bundesstaat Georgia.
Und TSO-Hauptgesellschafter und Geschäftsführer Allan Boyd Simpson zahlte jedes Jahr 8 Prozent Vorzugsausschüttungen an die Anleger aus – auch in den Krisenjahren 2008 bis 2011.
Simpson erklärte seinen Erfolg damit, dass er notleidende Gewerbeimmobilien im Südosten der USA aufkaufen würde und dabei für die Leerstandsflächen keinen Cent bezahlen würde, wodurch selbst bei schlechter Neuvermietung oder beim Weiterverkauf unterm Verkehrswert immer noch ein hübscher Gewinn abfallen würde.
Doch 2017 kamen Gerüchte auf, die Simpson im Internet wegen seines Geflechts aus angeblich 255 TSO-Firmen unter einen schlimmen Verdacht stellten.
Demnach sei es es in Atlanta nicht erkennbar, ob dort möglicherweise nur Geld gewaschen wird oder tatsächlich reelle Geschäfte getätigt werden. Völlig intransparent seien auch die Erträge, die die fünf Funds erwirtschaftet haben wollen.
Als Wolfgang Johann Kunz in den USA dazu Nachforschungen anstellte, soll Simpson seine Anwälte gegen den deutschen Partner losgelassen haben. Statt Antworten gab es einen Vertrauensriss, wie GoMoPa aus Vertriebskreisen erfuhr.
Simpson beendete schließlich im Herbst letzten Jahres das Vertriebsmandat für die DNL Real Invest AG und auch die Partnerschaft mit der 2006 gegründeten DNL US Invest in Atlanta.
Die DNL Gründer mussten sich einen neuen Immobilienpartner in den USA suchen.
Den fanden sie in James Cate und dessen Glenfield Capital, ebenfalls aus Atlanta.
2019 gründeten die Eheleute Kunz in Atlanta die Atlanta One, LLC, die mit der Glenfield Capital das Joint Venture DNL-Glenfield GB, LCC gründeten.
Für den neuen US-General Partner DNL-Glenfield GB, LLC wurde in der Burggrafenstraße 5 in Düsseldorf eine neue Fondsanbieterin gegründet: die DNL Exclusive Opportunity GmbH & Co. KG.
Der erste Fonds wurde im November 2019 emittiert und heißt DNL Prime Invest I GmbH & Co. geschlossene Investment KG mit Sitz in der Burggrafenstraße 5 in Düsseldorf.
Für diesen neuen Fonds wirbt DNL nun 50 Millionen US-Dollar plus 5 Prozent Agio ein. Die Ausplatzierung soll bis Ende 2020 erfolgen. Laufzeit 7 Jahre. Prognostizierte Ausschüttungen: bis Ende 2020 5 Prozent pro Jahr, ab 2021 7 Prozent pro Jahr.
Die Wahl sei auf Glenfield Capital gefallen, weil Glenfield Capital keine Probleme damit habe, die hohen deutschen AIF-Anforderungen anzuerkennen und durchzusetzen, hieß es von DNL.
Auch Glenfield Capital will wie TSO Gewerbeimmobilien im Südosten der USA kaufen, halten, verkaufen.
Doch kann diese ehrliche Haut (AIF-konform) Glenfield Capital wirklich Ausschüttungen von 7 Prozent im Jahr erwirtschaften?