Ich habe den falschen Leuten vertraut, wälzte vor einem Jahr der Berliner Grundstücksentwickler Diplomingenieur Heinrich-Christian Heeschen (64) gegenüber der Berliner Woche die Schuld für teure Bauverzögerungen auf andere ab.
Heeschen gab den Subunternehmern die Schuld daran, dass acht Häuslebauer in der Theodorstraße 69 in Berlin-Mahlsdorf vor einem Jahr lange Zeit nicht bauen konnten. Die Bauherren hatten von Heeschens gerade erst gegründeter 1-Euro-Firma IDB Ingenieurdienstleistungen UG (haftungsbeschränkt) aus der Grellstraße 32 in Berlin Prenzlauer Berg eigentlich erschlossene Grundstücke gekauft, auf die sie ihre Eigenheime errichten wollten.
Doch die Käufer landeten in einer teuren Warteschleife und kommunizierten schließlich mit Heeschen nur noch über Anwälte, weil laut Gutachtern beispielsweise Erdlöcher mit ungeeignetem Material aufgefüllt und auch noch schlecht verdichet worden seien. Zwei Käufern hatte das Bauamt die Baugenehmigung entzogen, weil sich Grundstücksentwickler Heeschen nur unzureichend um Ersatzpflanzungen für eine Privatstraße zu den Grundstücken gekümmert hatte.
Heeschen hatte die Subunternehmer ausgewechselt. Doch nun muss sich Heeschen gar selbst als mutmaßlicher Betrüger vor dem Berliner Landgericht verantworten.
Am Dienstag (10. Februar 2015) beginnt vor der Strafkammer 10 im Saal 220 um 9 Uhr die Hauptverhandlung gegen Heeschen, weil er sich mit windigen Reservierungsvereinbarungen persönlich die Taschen vollgestopft haben soll, ohne die begehrten Objekte tatsächlich wie versprochen zeitlich unbegrenzt reservieren zu können, so die Anklage.
Ein Urteil wird am siebten Verhandlungstag, dem 19. März 2015, im selben Saal erwartet.
Heeschen habe das nicht im Alleingang gemacht, sondern in einer Gemeinschaft Beratender Ingenieuren mit Romy Angela Oesterreich (58) aus Berlin Alt-Hohenschönhausen und dem Architekten und Grundstücksentwickler Harry Wanski (62, Motto: “Diskretion und Ehrlichkeit”) aus Oranienburg nördlich von Berlin.
Auch sie sitzen auf der Anklagebank.
Der gemeinsame Tatort soll die inzwischen insolvente PBA Ingenieurbüro GmbH in der Pistoriusstraße 103 in Berlin Weißensee gewesen sein, inzwischen sitzt das Unternehmen in der Gounodstraße 21 im selben Stadtbezirk.