Die 45 Millionen Euro schwere Firmenanleihe, die der schwäbische Küchenhersteller ALNO AG aus Pfullendorf am 23. April 2013 für die nächsten fünf Jahre in den Freiverkehr der Börse Frankfurt einführte und mit jährlich 8,5 Prozent verzinsen will, reicht noch gar nicht, um den einstigen deutschen Markführer vor einer Insolvenz zu bewahren.
Die Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft hatte in ihren Prüfbericht für den Konzernabschluss 2012 hineingeschrieben, dass die Fortführung der Unternehmenstätigkeit des ALNO Konzerns neben der Anleihe auch von neuen Bankkrediten in Höhe von 15 Millionen Euro abhänge.
Genau diese Bedingung konnte Max Müller, seit 2001 CEO der ALNO AG, bislang nicht erfüllen. Dem Anleiheportal bonguide aus München sagte Müller im vorigen Monat, dass die Bankkredite noch nicht umgesetzt worden sind und gab die optimistische Prognose, dass die Verhandlungen aber kurz vor dem Abschluss stünden.
Damit bleibt die in 1.000 Euro Stückelung verkaufte Firmenanleihe, die in fünf Jahren zu 100 Prozent zurückgezahlt werden soll, für die Anleger ein Drahtseilakt.
Laut Anleiheprospekt kann bei Nichterfüllung dieser Bedingung der Hauptlieferant Bauknecht Hausgeräte GmbH aus Stuttgart jederzeit ein zirka 30 Millionen Euro Darlehen, das erst am 30. Juli 2017 zur Rückzahlung fällig ist, sofort fällig stellen und auch eine Insolvenz der ALNO AG einleiten.
Die ALNO-Anleihe wird inzwischen an der Börse nur noch mit 74 Prozent ihres Nennwertes gehandelt.
CEO Max Müller hatte am 23. April 2013 am Vortag zum Börsenstart in einer ALNO-Presseerklärung noch getönt: “Die ALNO AG hat den Turnaround geschafft und die Phase der Restrukturierung erfolgreich abgeschlossen.”