Die DF Deutsche Forfait AG ist in der Krise. Alleine 2013 musste das Kölner Emissionshaus einen Jahresverlust von 12,6 Millionen Euro verkraften. Verzweifelt ringt das Management um ein Sanierungskonzept auf Kosten der Anleger. Sollte dies scheitern, drohen Insolvenz und Totalverlust.
2013 war ein kontroverses Jahr für die Deutsche Forfait AG. In der ersten Jahreshälfte konnte erfolgreich eine Unternehmensanleihe platziert und rund 30 Millionen Euro Kapital für die Zwischenfinanzierung von Außenhandelsforderungen eingeworben werden.
In der zweiten Jahreshälfte brach dann das Chaos aus. Am 6. Februar 2014 setzte die US-Aufsichtsbehörde Treasury Department’s Office of Foreign Assets Control (OFAC) die DF Deutsche Fortait AG auf die Sanktionsliste “Specially Designated Nationals” (SDN).
Der Vorwurf der US-Aufsicht lautet, dass die DF Deutsche Fortait AG Sanktionen gegen die National Iranian Oil Company (NIOC) umgangen haben soll und hierdurch als Unterstützer der Islamic Revolutionary Guard Corps (IRGC) gilt. Zudem gab es weitere “nicht näher konkretisierte Vorwürfe, dass wir gegen Sanktionen verstoßen hätten”, erklärt DF-Pressechef Christoph Charpentier.
Mit sofortiger Wirkung wurden der DF Deutsche Fortait AG von der OFAC Geschäfte mit US-Firmen untersagt und das Unternehmen vom internationalen US-Dollar-Markt abgeschnitten. “Damit waren wir von unserem operativen Geschäft ausgeschlossen”, kommentiert Charpentier.
GoMoPa.net berichtete über die verzweifelten, aber auch erfolglosen Versuche des Fondsmanagements ein Delisting zu erwirken und das Geschäft wieder aufnehmen zu können.
Im Oktober 2014 war es dann endlich soweit: die Deutsche Forfait AG wurde ohne Strafzahlung von der Sanktionsliste gestrichen und konnte den Geschäftsbetrieb wieder aufnehmen. Im aktuell veröffentlichten Jahresabschluss 2013 heißt es hierzu:
Die im Februar 2014 erfolgte Aufnahme der Gesellschaft auf die Sanktionsliste des US-amerikanischen Office of Foreign Assets Control (OFAC) wegen angeblicher Verstöße gegen Iran-Sanktionen hat die DF Deutsche Forfait AG in die schwierigste Phase ihrer Unternehmensgeschichte geführt. Während der Notierung kam das Geschäft der Gesellschaft weitgehend zum Erliegen, da eine Abwicklung unserer Geschäfte in US-Dollar nicht möglich war und auch Transaktionen in anderen Währungen kaum durchgeführt werden konnten. In der Streichung ohne Strafzahlungen im Oktober 2014 sehen wir die eindeutige Bestätigung dafür, keine Verstöße gegen US-Sanktionsrecht begangen zu haben.
Die Leidtragenden sind die Anleiheninhaber und Aktionäre der Deutschen Forfait AG.