Xolaris-Boss Stefan Klaile (Xolaris Service KVAG) aus Konstanz ließ sich anfang des Jahres auf dem Vertriebsgipfel Tegernsee im bayerischen RottachEgern als angeblicher Sachwert-Spezialist für notleidende Fonds mit einem FinanzBusinessPreis 2018 feiern.
Xolaris habe, so die Laudatio von Friedrich Andreas Wanschka, Chefredakteur von FinanzBusinessMagazin.de aus der Schwaighofstraße 17A in Tegernsee:
für Anleger außergewöhnliches geleistet.
Insbesondere die “Rückgewinnung fast schon verloren geglaubter Kundengelder von nachträglich übernommenen Fonds” habe die Jury überzeugt.
Dabei hat doch Klaile bekanntermaßen das Leid der Investoren beispielsweise als Ex-Treuhänder und Gesellschafter der Konstanzer Goldschürffonds Canada Gold Trust selbst mitverursacht, wie das Landgericht Konstanz im letzten Jahr feststellte.
Auch hat Klaile als aktueller Kapitalverwalter nachweislich das Leid geprellter Investoren Kraft seines Amtes beim Zukunftstechnologie-Fonds Venture Plus 2 aus dem bayerischen Landshut noch vergrößert, wie GoMoPa berichtete.
“Haarsträubend” bezeichnete vor wenigen Tagen ein Hamburger Finanzberater, was da beim V+ 2 passiert. Nicht nur, dass einem Hamburger Orthopäden mit 69 Jahren versprochen wurde, durch Gewinne habe er seine 800.000 Euro, die er investierte, nach 5 Jahren wieder zur Verfügung. In Wahrheit kommt er aber frühestens erst nach 24 Jahren an sein Geld.
Unzufriedene Kommanditisten können sich dank Stefan Klaile nun selbst verklagen. Denn Kapitalverwalter Klaile hat im Februar 2017 mal eben die verantwortliche geschäftsführende Fonds-Komplementärin von Fondsgeldern gekauft und ins Sachwertportfolio des Zukunftstechnologiefonds gestellt. Und Fondsgeschäftsführer Rechtsanwalt Hans-Jürgen Brunner aus Regensburg führte die Komplementärin kurz darauf in die Insolvenz.
Auch wenn der Fonds unter Klailes Leitung weiter Miese machte (2017: rund minus 1,5 Millionen Euro, 2016: rund 2,2 Millionen Euro) zog Klaile jedes Jahr weiter Kommanditkapital aus dem Fonds ab. Jährlich weit über eine halbe Million Euro. Als Vergütung, weil er ja laut FinanzBusinessPreis 2018 “für Anleger außergewöhnliches geleistet” habe.
Im Sommer 2018 überraschte Klaile dann die Finanzwelt mit einem besonderen Coup.
Am 2. August 2018 verkündete Klaile, dass er künftig “internationalen Investoren Investments ‘made in Germany'” bietet.
Nicht am heimischen Bodensee, sondern am rund 9.250 Kilometer Luftlinie entfernten südchinesischen Meer in der chinesischen Sonderzone Hongkong (7 Millionen Einwohner, 95 Prozent Chinesen).
Dafür hat Klaile am 1. Juli 2018 in Hongkong mit einer neu gegründeten XOLARIS Capital Limited eine Asien-Niederlassung gegründet. Managing Director Jun Li und Sales Director Samuel Hui sollen laut Klaile über langjährige Investmenterfahrung und ein ausgezeichnetes Netzwerk in Hongkong verfügen.
Der Werteanalyst Philip Nerb aus dem bayerischen Siegenburg zeigt für den Gang nach China Verständnis, weil nach seiner Beobachtung wohl deutsche Behörden schon mächtig stören können (Die Staatsanwaltschaft Mannheim ermittelt seit Sommer 2015 im Zusammenhang mit verschwundenen 40 Millionen Euro in den vier Konstanzer Canada Gold Trust Fonds, bei denen Klaile jeweils zu einem Drittel beteiligt ist und bei denen Klaile jeweils als Treuhänder fungierte).
Nerb sekundiert:
Stefan Klaile als Gründer und Leiter der Xolaris-Gruppe zeichnet sich durch eine profunde Kenntnis der internationalen Märkte aus.
Der Sprung gen Fernen Osten ist logisch und begrüßenswert.
In einer Zeit, in welcher speziell die deutschen Behörden echten Unternehmern möglichst viele Stöcke zwischen die Beine werfen, ist eine internationale Ausrichtung auf aggressiv expandierende Märkte essentiel für das eigene Wachstum.
Die Zukunft der Kapitalmärkte spielt mittelfristig sicherlich vor allem in Asien.
Klaile betonte in seiner Pressemitteilung vom 2. August 2018:
Wichtig ist für uns, dass wir “Investment Quality made in Germany” liefern.
Das heißt, wir lehnen die Konzeption sowie die laufenden operativen Prozesse der Investmentprodukte freiwillig an deutsche Kapitalmarktstandards an und erfüllen beispielsweise Anforderungen, wie sie uns das KAGB in Deutschland auferlegt.
Die XOLARIS Gruppe “bietet künftig für globale Asset Manager White Label-Investmentprodukte für internationale Investoren.”
Doch woher nimmt Wirtschaftsprüfer Stefan Kaile seine Expertise, um in China “Investment Quality made in Germany” anbieten zu können?
Klaile fing mal als ganz kleiner Wirtschaftsprüfer an. Der gleichaltrige Malte Hartwieg aus München, der sich vom gelernten Maurer zum Selfmade-Millionär hochgearbeitet hatte, soll auch Klaile groß gemacht haben.
Ein Vertriebsprofi erinnerte sich gegenüber dem GoMoPa:
Klaile ist ein Produkt von Malte Hartwieg.
Allerdings verließ Malte Hartwieg 2014 seinen Wohnsitz im Münchner Boheme-Viertel Schwabing, lebt heute in Szeged in Ungarn und weiß angeblich nicht, wo die verschwundenen 300 Millionen Euro aus seinem seit 2008 aufgebauten Firmenimperium (EGI Euro Grund Invest Fonds, NCI, Selfmade Capital, Panthera Fund sowie Vertrieb Dima24) hin sind, wie GoMoPa.net berichtete.
Seit 2013 ermittelt die Staatsanwaltschaft München I wegen Betruges, Untreue und Geldwäsche gegen Hartwieg und dessen einstigen Kompagnon Christian Kruppa (53), der in Dubai lebt.
Laut dem Imagefilm, der vom RedaktionsMedien Verlag / Astrid Klee 2017/2018 aus Tegernsee zur Preisverleihung FinanzBusinessPreis 2018 am 5. Februar 2018 produziert wurde, soll die seit 2014 BaFin-zugelassene XOLARIS Service KVG aus München (Private Equity und Immobilien) mit ihrer Schwesterfirma ADREALIS Service KVG aus Hamburg (Erneuerbare Endergie und Schiffe) derzeit 18 Emissionshäuser mit einem Asset under Management von 600 Millionen Euro betreuen.