Die Autark-Unternehmensgruppe wird erwachsen. Nur drei Jahre nach Gründung plant das Management, sich endgültig vom Grauen Kapitalmarkt zu verabschieden und in Zukunft mit einer deutschen Aktiengesellschaft am regulierten Markt zu operieren.
Mit dieser rasanten Entwicklung hatten die Initiatoren der liechtensteinischen Gruppe wohl nicht gerechnet. Als die Gründer der Unternehmensgruppe vor drei Jahren anfingen, mit einem Vertriebsteam qualifizierte Nachrangdarlehen für den Devisenhandel der liechtensteinischen Gesellschaft aus Mauren zu verkaufen, hatten sie sich eine Zielmarke von vielleicht 50 Millionen Euro gesetzt. Jetzt soll die Autark Invest AG eine Kapitalerhöhung von 350 Millionen Euro realisieren.
Die Muttergesellschaft aus Mauren schickt sich nun an, den grauen, unkontrollierten Markt sowie den Standort Liechtenstein zu verlassen und zu den deutschen Anlegern nach Deutschland zu kommen.
Das bereits an der Hamburger Börse gelistete Unternehmen wird eine rein deutsche Aktiengesellschaft, behält seinen Namen und wird alle Aktivitäten der Unternehmensgruppe zentral bündeln. Das teilte die Autark vorige Woche offiziell mit. Ein Sprecher betonte, man sei dem finalen Ziel, einem deutschem Bankhaus mit einer Wertpapierhandelslizenz, einen Schritt näher gekommen.
“Die Umstrukturierung und anschliessende Platzierung einer AG am deutschen Markt ist der nächste wichtige Schritt auf dem Weg zu unserem großen Ziel: die Gründung einer Vollbank”, erklärte die Autark gegenüber GoMoPa.net.
Um auf Nummer sicher zu gesehen, hatte Autark in den vergangenen Jahren die Investments breit gestreut.
Neben dem Forex- und Tradinggeschäften hält Sie Anteile an zwei Finanzinstituten sowie an 18 Biogasanlagen und ist Eigentümerin einer Unternehmensberatung für betriebliche Altersvorsorge. Zusätzlich ist die Inhaberin von diversen deutschen Büro- und Wohnimmobilien.
Der Plan des Managements ist ambitioniert.
Beteiligungen der Firmengruppe sollen in den nächsten Monaten gebündelt, Firmen verschmolzen und die Aktivitäten in Zukunft zentral gesteuert werden. “Wir wollen Fehler, die schnell wachsende Start-Up-Unternehmen häufig machen, vermeiden”, erklärte ein Unternehmenssprecher auf Anfrage. Deshalb plane man, in Zukunft alle Beteiligungen der Unternehmensgruppe auf die AG zu übertragen.
Eine Bündelung der Aktivitäten werde derzeit mit Priorität behandelt, weil die Gruppe zu den am schnellsten wachsenden Startups des Grauen Marktes gehört. Ein Sprecher: “So behalten wir den Überblick und können die Management- und Risikokontrolle den Erfordernissen anpassen.”
Mit dem Umzug nach Deutschland reagierte Autark auf die Kritik ihrer deutschen Vertriebstochter und deren Kunden, die mehr Transparenz wünschten.
Autark hat den Anlegern außerdem ein Angebot unterbreitet, gezeichnete Nachrangdarlehen in Aktien der deutschen AG einzutauschen (Verhältnis 1:1) und somit vom Gläubiger zum Eigentümer der Aktien zu werden, die sodann auch an einer deutschen Börse jederzeit gehandelt werden können.
Spätestens seit Bankenpleiten wissen wir, dass Verluste niemals ausgeschlossen werden können. Eine Deutsche Aktiengesellschaft nach deutschem Recht hat allerdings den Anlegervorteil, dass man den Vorständen zumindest auf die Finger schauen – und mitbestimmen kann. Nun denn…