Ein Münchener Investor machte uns auf den Finanzberater Lumix Innovation Ltd. aus Dublin und Zürich und die dazugehörige Live-Trading- und Handelsdepot-Seite LumixInnovation.com aufmerksam.
Der Anleger: „Vielleicht interessiert Sie diese Firma? Die wollten ursprünglich meine toxischen Papiere für einen Tausch unter Hinzuzahlung eines Betrages übernehmen.“
Doch am Ende sollte er ein „Wandelpaket Aktien der Deutschen Telekom AG 750 Stück je 28,89 Euro“(21.667,50 Euro) zum Schnäppchenpreis von rund 8.000 Euro kaufen.
Der Investor fragte uns: Was taugt dieses Angebot mit einem Zugang zu einem Live-Portfolio-Handel auf LumixInnovation.com? Hier die Antwort.

Inhaltsverzeichnis:
- Lumix Innovation Ltd. – fragwürdiger Unternehmensauftritt in Dublin und Zürich
- Das Angebot: „Wandelpakete“ der Deutschen Telekom – zu gut, um wahr zu sein?
- Mittelverwendungskontrolleur Berghauser GmbH im Handelsregister und online unbekannt
- Undurchsichtige Führungskräfte und fehlende Glaubwürdigkeit
- Scheinbare Bankbürgschaft durch „AIC Bank PLC“ – echte Sicherheit oder wertloses Papier?
- Parallelen zu bekannten Anlagebetrugsfällen und Warnungen der Behörden
- Fazit: Dringende Verbraucherwarnung
Im Einzelnen.
1. Fragwürdiger Unternehmensauftritt in Dublin und Zürich
Die Lumix Innovation Ltd. wirbt mit Niederlassungen in Dublin (Irland) und Zürich (Schweiz) für Finanzdienstleistungen – doch die Seriosität dieses Unternehmensauftritts ist höchst zweifelhaft.
Auf der Website LumixInnovation.com präsentiert sich die Lumix InnovationLtd. als Investmentfirma mit einem professionellen Team, doch harte Fakten oder unabhängige Nachweise fehlen nahezu vollständig. Weder findet man offizielle Registereinträge noch Zulassungsnummern, die für Finanzdienstleister in Europa obligatorisch wären. In Deutschland dürfen Finanz- und Wertpapierdienstleistungen nur mit BaFin-Erlaubnis angeboten werden. Doch eine solche Lizenz besitzt Lumix Innovation offenkundig nicht. Auch in der Schweiz unterläge ein Finanzanbieter der Aufsicht der FINMA – Lumix Innovation taucht jedoch in keiner offiziellen Unternehmensliste auf. Die BaFin warnt regelmäßig vor Unternehmen, die ohne Genehmigung Anlagegeschäfte anbieten. Ein fehlender Eintrag in den Behörden-Datenbanken ist daher ein dringendes Warnsignal für Verbraucher.
Bereits ein Blick auf die Webpräsenz von Lumix Innovation weckt Zweifel: Das Impressum bleibt vage, konkrete Namen und Adressen wirken austauschbar. Zwar werden angebliche Führungskräfte genannt (CEO Blake Prescott, Investments-Chef Frederick Davenpost, Finanz-Manager Bernhard Schäfer, Teamleiter Stefan Vogt, Portfolio-Manager Jonas Stern), doch eine externe Bestätigung für die Existenz dieser Personen in der Finanzbranche sucht man vergeblich. Weder in professionellen Netzwerken noch in Finanzmedien finden sich Spuren dieser „Experten“. Die Vermutung liegt nahe, dass es sich um erfundene Namen oder Identitäten handelt – ein häufiger Trick unseriöser Anbieter, um Vertrauen zu erschleichen. Verbraucher sollten solchen Selbstauskünften auf Firmenwebsites daher keinesfalls blind vertrauen.
2. Das Angebot: „Wandelpakete“ der Deutschen Telekom – zu gut, um wahr zu sein?
Besonders auffällig ist das konkrete Anlageangebot, mit dem Lumix Innovation um Kunden wirbt: angebliche „Wandelpakete“ der Deutschen Telekom AG. Konkret sollen Anleger für 8.193,30 Euro ein Paket von 750 Telekom-Aktien (à 28,89 €) erhalten. Auf dem Papier klingt das nach einem hervorragenden Geschäft – der aktuelle Marktwert von 750 DTAG-Aktien läge bei über 20.000 Euro, deutlich mehr als der geforderte Kaufpreis. Doch gerade dieses unglaubhafte Missverhältnis lässt die Alarmglocken schrillen. Ein derartiger Rabatt auf börsennotierte Aktien ist in der Realität nicht plausibel. Hier wird offenbar mit der Gier der Anleger gespielt: Ein klassisches „zu gut, um wahr zu sein“-Angebot, das in Wahrheit keinen realen Gegenwert liefern dürfte.
Lumix Innovation spricht von Wandelpaketen – ein Begriff, der seriös klingen soll, aber in dieser Form unüblich ist. Möglicherweise soll damit der Eindruck eines exklusiven Finanzprodukts (etwa einer Wandelanleihe oder Vorzugsaktien) erweckt werden. Tatsächlich jedoch fehlt jegliche Transparenz, was genau gekauft werden soll. Gibt es einen Vertrag mit der Deutschen Telekom? Warum sollten Telekom-Aktien weit unter Börsenkurs abgegeben werden? Auf solche kritischen Fragen bleibt die Webseite Antworten schuldig. Ohne einen von der BaFin gebilligten Wertpapierprospekt dürfte ein öffentliches Angebot von Aktien in Deutschland gar nicht erfolgen. Ein solcher Prospekt ist für das beworbene Telekom-Paket aber nirgends ersichtlich – ein weiterer Hinweis darauf, dass dieses Angebot weder offiziell genehmigt noch echt sein kann.