ISGOLD11. Juli 2018 | 12:38 | Lesedauer ca. 5 min | Autor: GoMoPa-Redakteur AJ

ISGOLD Asik Clan aus Istanbul verlor die bayerische Vertriebs-Goldgrube DWL Deutsche Wertlager GmbH


Das Istanbuler ISGOLD-Vertriebsmärchen des türkischen Familienclans um Erdogan Asik (54) aus Bayrampasa mit Goldbarren bis 100 Gramm aus eigener Produktion verlor im bayerischen Kolbermoor nach drei Jahren ein wichtiges Standbein: seine Goldeinlagerungsfirma.

 

Die deutsche Teilhaberin (50 Prozent, den Rest hält der Asik Clan) und Alleingeschäftsführerin Heike Schneider (55) aus Inning am Ammersee musste für die gemeinsame ISGOLD-Vertriebsfirma DWL Deutsche Wertlager GmbH (gegründet am 23. Juli 2015) aus der Rosenheimer Straße 23 in Kolbermoor am 2. Juli 2018 Insolvenz beantragen. Das Amtsgericht Rosenheim eröffnete noch am selben Tag das vorläufige Verfahren und setzte zum vorläufigen Insolvenzverwalter Rechtsanwanwalt Florian Loserth aus Mühldorf am Inn in Bayern ein (Aktenzeichen: IN 201/18).

Die zwei weiteren ISGOLD-Vertriebsfirmen Goldbarters GmbH (gegründet 2011, gehört dem Asik Clan und Heike Schneider zu gleichen Teilen) aus der Viktor-Frankl-Straße 15 in Kaufering am Lech in Bayern sowie die ASK Edelmetall GmbH (gegründet 2016, gehört Erdogan Asik ganz allein) aus der Viktor-Frankl-Straße 4 laufen weiter.

Auch wenn die Goldbarters GmbH 2016 gar keine Sachanlagen mehr aufwies und das Umlaufvermögen von rund 1,138 Millionen Euro im Jahr 2015 um fast 68 Prozent auf rund 370.000 Euro gefallen ist und die ASK Edelmetall GmbH im Jahr 2016 bei einem Umlaufvermögen von 265.232 Euro mit Verbindlichkeiten von rund 267.000 Euro zu kämpfen hat und das Geschäftsjahr 2016 mit einem Jahresfehlbetrag von rund minus 1.800 Euro abschloss.

Eine vierte Firma im Bunde, die bAV Golden Life GmbH (gegründet am 23. Juli 2015, gehört dem Asik Clan und Heike Schneider zu gleichen Teilen) aus der Viktor-Frankl-Straße 15 in Kaufering am Lech wurde im Februar 2017 liquidiert und am 29. März 2017 aufgelöst. Ein Geschäftsbericht wurde nie veröffentlicht.

Rückabwicklung von Goldsparplänen der Goldbarter GmbH

 

Für den Familienclan-Boss und Präsidenten der Scheideanstalt ISGOLD Goldrafinerie A.S. in Istanbul Erdogan Asik und die an der DWL und Goldbarters beteiligten Clan-Mitglieder Dilek Asik aus Bayrampasa, ISGOLD-Vice-President Erdem Asik (28) aus Bayrampasa und ISGOLD-Vice-President Miray Asik Kuz (31) aus Senlikköy Florya ist die Pleite der DWL Deutsche Wertlager GmbH nicht die erste blutige Nase im deutschen ISGOLD-Vertrieb.

2015 sind sie einem BaFin-Verbot zuvor gekommen und haben nach Verhandlungen mit der deutschen Finanzmarktaufsicht aus Bonn freiwillig alle Goldsparverträge ihres Produkts GB Exclusive Depot ihrer Goldbarters GmbH rückabgewickelt, wie sie in einer Stellungnahme im Dezember 2015 bekanntgaben.

Die Goldbarters GmbH wird ebenfalls von Heike Schneider geleitet. Sie schrieb:

Um einer jeglichen rechtlichen Auseinandersetzung über die rechtliche Interpretation des Einlagengeschäfts die Spitze zu nehmen hat die Goldbarters in Abstimmung mit der BaFin die in Streit stehenden Verträge rückabgewickelt.

Zu einem förmlichen Verfahren gegen die Goldbarters ist es deswegen nicht gekommen. Viele der betroffenen Bestandskunden haben jedoch in der Zwischenzeit neue Verträge abgeschlossen, die auf eine rechtlich abgesicherten und zweifelsfreien Grundlage gestellt wurden.

Natürlich wusste ISGOLD Chairman Asik, dass seine Goldbarren genau wie die von seinen Konkurrenten Mike Koschine (51) aus München oder Multi-Level-Marketing King of Gold Harald Seiz (55) aus Stuttgart vom Weltgoldhandel ausgeschlossen sind. Niemand – außer Asik, Koschine oder Seiz selbst – akzeptiert die nicht nach Londoner Standard LBMA, sondern von ihnen selbst zertifizierten Goldstücke.

Der Nachteil für die Kunden: Will der Käufer das Gold zu Geld oder Waren machen, nimmt es kein Händler oder keine Bank an.

Mit diesem Hintergrund bot der Asik-Clan den deutschen Kunden folgenden Deal an, wie aus Vertragsunterlagen und einem Musterschreiben vom 19. Februar 2015 von Geschäftsführerin Heike Schneider hervorgeht, die dem Finanznachrichtendienst GoMoPa.net vorliegen und über die er bereits berichtete.

Die Goldbarters GmbH verkaufte ihren Kunden über den Vertrag “Goldbarters Exklusiv Depot” Goldbarren mit einem Aufschlag von 39 Prozent und versprach diesen Kunden, diese Goldbestände entweder nach einem halben Jahr zum gleichen Preis beziehungsweise nach einem Jahr zu einem “fixen” um 11 Prozent höheren Preis zurückzunehmen.

Der Kunde hatte zusätzlich ein Agio von 5 Prozent und Liefergebühren zu entrichten. Dieser Kaufbetrag wurde ab 5.000 Euro abgeschlossen. Nach Geldeingang erhielt der Kunde eine schriftliche Ankaufsoption.

Am 19. Februar 2015 beispielsweise betrug der Gold Spotpreis (London Fixing) 34,15 Euro pro Gramm Feingold. Die Goldbarters GmbH verkaufte ihren Kunden die Goldbarren zu einem um 39 Prozent erhöhten Verkaufspreis von 47,47 Euro.

In dem Schreiben der Ankaufoption der Goldbarters GmbH wurde dem Kunden ein fixes Rückkaufsangebot unterbreitet, dass der Kunde ab dem siebten Monat der Vertragslaufzeit diese Goldbarren zum gleichen Preis (47,47 Euro) und im 13. Monat um einen um 11 Prozent erhöhten Preis = 52,69 Euro zurückverkaufen kann.

Bei diesem vertraglich gesicherten Bargeldgewinn von 11 Prozent in 12 Monaten konnte den Goldkaufkunden egal sein, was die Familie Asik für ihr Gold verlangte und dass es von Banken oder Händlern gar nicht akzeptiert wurde. Asik versprach ja, es im 13. Monat zum noch mals überhöhten Preis zurückzukaufen.

Und die Vertriebe durften jubeln. Die Goldbarter GmbH zahlte laut Bartergold Vergütungsplan eine Vergütung von 1 Prozent (Repräsentant) bis 7,5 Prozent (Orgaleiter).

Doch nach einem geschätzten Umsatz von 2 Millionen Euro schritt die BaFin ein. Der Askin Clan wickelte die Verträge wieder zurück.

 Am 23. Juli 2015 hatten der Askin Clan und Heike Schneider einen neuen Vertrieb gegründet: die DWL Deutsche Wertlager GmbH.

 

Sie reichte nicht nur das eingeschweißte Goldbarren-Angebot aus dem Istanbuler Onlinshop von ISGOLD weiter. Sie vermietete zur Einlagerung auch Schließfächer, die die Kunden für ein Jahr im Voraus bezahlen mussten.

Auch die DWL Deutsche Wertlager GmbH sollte ein Umsatzbringer und eine Vertriebs-Goldgrube werden.

Dazu soll Geschäftsführerin Heike Schneider vor anderthalb Jahren einem alteingesessenen deutschen Vertrieb aus Nordrhein-Westfalen folgendes verlockendes Angebot für deren Mitarbeiter und deren Kunden unterbreitet haben:




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