Haferkater GmbH aus Berlin – die Gründer und Mehrheitseigner (rund 66 Prozent) der deutschlandweiten Imbisskette Haferkater, Leandro Burguete (33), Anna Schubert (32) und Levin Siert (36), sind weder Bäcker, Köche noch Betriebswirtschaftler und verkaufen dennoch mit 100 Mitarbeitern frisch gekochten Haferbrei an Bahnhöfen als alternatives Fast Food.
Haferkater auf Erfolgskurs
Mit Erfolg, seit sie 2016 den Wettbewerb um einen Pop-up-Laden am Berliner Hauptbahnhof gewannen.
Inzwischen sind die Filialen auf 23 angewachsen, darunter auch am Flughafen BER in Schönefeld– auch dank der Saat-Investoren wie der Katjesgreenfood GmbH aus Düsseldorf (25,08 Prozent Unternehmensanteile), ZENTIS Ventures GmbH aus Aachen (6,13 Prozent Anteile) und dem deutschen Franchise-Experten Alexander Richard Eberl (44) aus Aglantzia mit seiner Exypnos Consulting Limited aus Nikosia auf Zypern (2,62 Prozent).
Die Gründer und Geschäftsführer der Haferkater GmbH aus Berlin Friedrichshain von links nach rechts: Anna Schubert (32), Levin Siert (36) und Leandro Burguete (33)
Haferkater GmbH: Nach dem schnellen Aufstieg kommt der Kater
Doch die drei Gastroeinsteiger bangen inzwischen um ihre Zukunft. Der Franzose Leandro Xavier Burguete hat Jura studiert, seine Lebenspartnerin Barbara Anna Schubert aus Berlin Germanistik und Literatur und Levin Siert aus Berlin Musik und Medienwisschaft.
Die drei wollen mit ihrem Fast-Food-Startup auf keinen Fall in schlechten Zeiten von einem Kreditgeber gezwungen werden, ihre Mehrheit am Unternehmen für ein Apfel und ein Ei hergeben zu müssen und womöglich auch noch aus dem Management gekickt zu werden.
So wie es Anfang 2024 den beiden unstudierten Münchener Auto-Garagenbastlern an einem sich selbst aufladenden E-Auto Sion Laurin Hahn (29) und Jona Christians (30) mit ihrem Startup Sono Motors GmbH ergangen ist, wie GOMOPA berichtete.
Der erste Haferkater 2014 in einer ehemaligen Dönerbude in der Danziger Straße 76 bis 78 in Berlin Friedrichshain, der 2018 abgerissen wurde, weil er dem Wohnungsneubau-Quartier Schreibfeder Höfe weichen musste.
Haferkater GmbH – der Freikauf ist teuer
Dazu wollen die drei Haferkater-Erfinder das Unternehmen, das 2014 in einem ehemaligen Dönerladen in der Eberswalder Straße im Berliner Szenebezirk Friedrichshain als Porredge-Café startete und für das die Gründer von den Eltern 20.000 Euro Darlehen aufnahmen, nun nach 10 Jahren „in Verantwortungseigentum überführen“ und in ein unverkäufliches Unternehmen verwandeln. Der Fachname hierfür heißt „Gesellschaft mit gebundenem Vermögen“.
„Wir wollen Haferkater zu einem Purpose Unternehmen machen und einen Verkauf damit unmöglich machen“, heißt es aktuell auf der Internetseite Haferkater.com.
Doch so einfach ist das nicht.