Der ehemalige Wirecard-Mitarbeiter Pav Gill erhebt im ZDF-Interview schwere Anschuldigungen gegen das Unternehmen, das in den größten Wirtschaftsskandal der deutschen Nachkriegsgeschichte verwickelt ist. Gill behauptet, dass er kurz vor seiner Entlassung bedroht wurde und dass der Skandal noch lange nicht vollständig aufgeklärt ist.

Der Wirecard-Skandal hat nicht nur das Vertrauen der Investoren erschüttert, sondern könnte auch die Existenz der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young bedrohen. Über 13.000 Investoren und Insolvenzverwalter klagen auf Schadensersatz in Höhe von mehr als zwei Milliarden Euro gegen die Wirtschaftsprüfer.

In einem Treffen in Singapur mit dem ZDF-Korrespondenten Johannes Hano enthüllt Pav Gill, ehemaliger Justiziar von Wirecard Asien und Whistleblower für die Financial Times, brisante Details über seine Rolle bei der Aufdeckung des Skandals. Seine Geschichte ist schockierend und könnte entscheidende Hinweise liefern, um das Ausmaß des Betrugs aufzudecken.

Die Staatsanwaltschaft hat bestätigt, dass sie 2019 nicht mit Gill in Kontakt treten konnte, da er als Zeuge anonym blieb. Im Jahr 2021 sagte er dann ein Treffen mit dem Bundeskriminalamt ab und erklärte, dass er nicht mehr als Zeuge zur Verfügung stehen würde. Gill behauptet jedoch gegenüber dem ZDF, dass er sich 2021 in Thailand mit einem BKA-Beamten getroffen habe und Fragen beantwortet sowie eine schriftliche Aussage gemacht habe. Trotz seiner Bemühungen habe das BKA keine Fragen der Münchner Staatsanwaltschaft an ihn weitergeleitet. Gill behauptet weiterhin, dass er bis 2023 vergeblich versucht habe, Kontakt mit der Münchner Staatsanwaltschaft aufzunehmen.

Die Enthüllungen von Pav Gill könnten entscheidend sein, um die Verantwortlichen für den Wirecard-Skandal zur Rechenschaft zu ziehen und die Aufklärung des größten Wirtschaftsverbrechens der deutschen Geschichte voranzutreiben.