Vonovia verzeichnet 2023 schweren Verlust bei gleichzeitiger Optimierung der Unternehmensstrategie

Der deutsche Wohnimmobilienkonzern Vonovia hat das Geschäftsjahr 2023 mit einem deutlichen finanziellen Rückschlag abgeschlossen. Unter dem Strich steht ein Rekordnachsteuerverlust von 6,8 Milliarden Euro, ein drastischer Anstieg im Vergleich zum Vorjahresverlust von 669 Millionen Euro. Hauptursache für diese Entwicklung ist die signifikante Neubewertung des Immobilienportfolios, welche mit einem Minus von 10,65 Milliarden Euro zu Buche schlägt – ein enormer Anstieg im Vergleich zu 1,18 Milliarden Euro im Jahr davor.

Trotz dieser Bewertungsverluste zeigt sich der Konzern im operativen Geschäft resilient. Der FFO (Funds from Operations), eine zentrale Kennzahl für die operative Leistung, erreichte 1,85 Milliarden Euro, wenngleich dies einen Rückgang im Vergleich zum Vorjahr (2,04 Milliarden Euro) darstellt. Auch das bereinigte EBITDA fiel leicht von 2,76 Milliarden Euro im Vorjahr auf 2,65 Milliarden Euro.

In Reaktion auf die aktuelle Lage und mit Blick auf die Zukunft hat Vonovia seine Unternehmensstrategie angepasst und verfeinert. Für das kommende Jahr erwartet der Konzern ein bereinigtes EBITDA zwischen 2,55 und 2,65 Milliarden Euro und hat eine neue Hauptkenngröße, das Adjusted EBT (bereinigtes Vorsteuerergebnis), eingeführt. Die Dividendenpolitik wird ab 2024 ebenfalls angepasst, um die Dividende stärker an das Adjusted EBT und die Liquidität aus dem Operating Free Cash Flow zu koppeln.

Darüber hinaus plant Vonovia, seine Investitionen auf etwa 1 Milliarde Euro zu steigern, insbesondere für den Ausbau von Photovoltaikanlagen, und Portfolioverkäufe im Wert von rund 3 Milliarden Euro durchzuführen. Diese strategischen Maßnahmen zielen darauf ab, das Portfolio zu optimieren und die finanzielle Basis des Konzerns zu stärken.

Vonovias CEO Rolf Buch betonte zudem, dass keine Kapitalerhöhung geplant sei und das Unternehmen bis Jahresende wieder in seinen angestrebten Verschuldungsgrad von 40 bis 45 Prozent kommen werde. Trotz der aktuellen Herausforderungen sieht Buch Anzeichen für eine Marktstabilisierung und eine verbesserte Nachfrage.

Die angekündigten Maßnahmen und die strategische Neuausrichtung verdeutlichen, dass Vonovia aktiv auf die schwierige Marktlage reagiert und gleichzeitig Wege sucht, um das Unternehmen für die Zukunft zu stärken. Die Auswirkungen dieser Strategien werden maßgeblich davon abhängen, wie sich der Immobilienmarkt und die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in den kommenden Monaten entwickeln.