Stephan von Erffa, ehemaliger Chefbuchhalter des skandalgeplagten Zahlungsdienstleisters Wirecard, erwägt im laufenden Betrugsprozess ein Geständnis abzulegen. Das Landgericht München versucht, von Erffa zu einer Verständigung zu bewegen, indem ihm eine Freiheitsstrafe zwischen zwei und acht Jahren in Aussicht gestellt wird.

Der Vorsitzende Richter Markus Födisch erklärte während der Verhandlung, dass von Erffa die Möglichkeit habe, durch ein Geständnis etwas zu gewinnen. Allerdings solle er nicht zu lange mit einem möglichen Geständnis warten, wenn er von den Vorteilen profitieren wolle.

Ein Bericht des Handelsblatts deutet darauf hin, dass es zu einem Rechtsgespräch gekommen ist, an dem von Erffas Verteidiger, die Staatsanwaltschaft und das Gericht teilnahmen. In solchen Gesprächen wird versucht, außerhalb der Verhandlung einen Kompromiss mit dem Angeklagten zu erzielen.

Das Thema des Gesprächs war laut Personen, die mit den Vorgängen vertraut sind, ob von Erffa und seine Verteidiger ein Geständnis in Betracht ziehen. Die Anwälte des ehemaligen Vizefinanzchefs von Wirecard signalisierten angeblich, dass sie prinzipiell bereit sind, über einen solchen Schritt zu sprechen.

Der Betrugsprozess um Wirecard, der sich zu einem der größten Wirtschaftsskandale Deutschlands entwickelt hat, zieht weiterhin die Aufmerksamkeit auf sich, da die Bemühungen um eine Verständigung mit den Angeklagten intensiviert werden.