Neue Erkenntnisse zu Geschäftspraktiken von René Benko werfen Schatten, wie Merkur berichtete.

Die geschäftlichen Aktivitäten von René Benko, Gründer der Signa Holding, stehen erneut im Fokus kritischer Betrachtungen. Ein Bericht der Sachverwalter der Signa Prime Selection, einem Subunternehmen mit hochwertigen Immobilienbeständen, offenbart bedenkliche Geschäftspraktiken, die Benkos Ruf weiter belasten.

Nach dem Zusammenbruch der Signa Holding, der größten Firmenpleite in der Geschichte Österreichs, zeigen sich tiefergehende Probleme. Benko, der als einst gefeierter Geschäftsmann nun als “gebrochener Mann” beschrieben wird, soll unter anderem seine Privatvilla in Italien zu überhöhten Preisen an die Holding vermietet und einen luxuriösen Lebensstil zulasten des Unternehmens geführt haben. Zudem sind Darlehen in Höhe von 300 Millionen Euro an Benkos Privatstiftungen von der Signa Holding gewährt worden, berichtete der Merkur.

Der Sachverwalterbericht gibt Einblick in überdurchschnittlich hohe Betriebskosten und außergewöhnlich gute Bezahlung innerhalb der Signa Prime Selection. Die Personalkosten lagen weit über dem Branchendurchschnitt, mit einem Durchschnittsgehalt, das das siebenfache des nationalen Medianeinkommens in Österreich übersteigt.

Des Weiteren wird Benko vorgeworfen, trotz fehlender offizieller Funktionen entscheidenden Einfluss auf wichtige Unternehmensentscheidungen ausgeübt zu haben, untermauert durch einen Beratervertrag mit der eigenen Firma. Die Transparenz und Nachvollziehbarkeit von Entscheidungsprozessen innerhalb der Signa Prime Selection sind durch das Fehlen von Vorstandsprotokollen für die Jahre 2022 und 2023 stark eingeschränkt.

Die wirtschaftliche Lage der Signa Prime Selection verschlechterte sich bereits erkennbar im Jahr 2022, doch die Insolvenz wurde erst Ende 2023 angemeldet. Zum aktuellen Zeitpunkt ist ungewiss, ob eine Rettung des Unternehmens möglich ist. Die angemeldeten Forderungen der Gläubiger belaufen sich auf rund 6,3 Milliarden Euro, von denen bisher 2,6 Milliarden Euro anerkannt wurden.

Diese Entwicklungen werfen ein kritisches Licht auf die Unternehmensführung durch René Benko und stellen die Nachhaltigkeit seiner Geschäftsmodelle in Frage.