Zweifel am Tod des ehemaligen Tengelmann-Chefs Karl-Erivan Haub

Seit dem mysteriösen Verschwinden des ehemaligen Tengelmann-Chefs Karl-Erivan Haub bei einer Skitour am Matterhorn vor sechs Jahren ranken sich Fragen um sein Schicksal. Obwohl Haub 2021 vom Kölner Amtsgericht für tot erklärt wurde, bleiben Zweifel an den Umständen seines Verschwindens bestehen. In jüngster Zeit sind diese Zweifel durch eine Strafanzeige von RTL gegen Christian Haub, den Bruder des Vermissten, erneut aufgeflammt.

Das RTL-Team, das seit drei Jahren intensiv zu diesem Fall recherchiert, entschied sich im Mai 2023 dazu, eine Strafanzeige gegen Christian Haub zu erstatten. Der Vorwurf lautet, er habe eine falsche eidesstattliche Versicherung abgegeben, indem er behauptete, keine Hinweise darauf zu haben, dass sein Bruder noch lebe. Diese Anzeige hat die Staatsanwaltschaft Köln veranlasst, Ermittlungen einzuleiten.

Im Interview erklärt die RTL-Investigativjournalistin Liv von Boetticher die Beweggründe des Teams für diese ungewöhnliche Maßnahme. Sie betont, dass ihre Rechercheergebnisse über einen Zeitraum von drei Jahren gesammelt und journalistisch aufgearbeitet wurden. Sie hegt starke Zweifel daran, dass Karl-Erivan Haub sein Verschwinden absichtlich herbeigeführt haben könnte und dass Teile seiner Familie davon wussten und dies vor Gericht und der Öffentlichkeit verschwiegen haben könnten.

Die Indizien, die dem Team vorliegen, sind schwerwiegend. Im Herbst 2022 erhielt Boetticher zusammen mit einem Anwalt Einblicke in Fotos, die angeblich Karl-Erivan Haub im Februar 2021 in Moskau zeigen. Diese neuen Entwicklungen werfen ein neues Licht auf den Fall und bringen die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Köln voran.

Die Strafanzeige von RTL gegen Christian Haub markiert einen Wendepunkt in diesem langwierigen Fall und könnte dazu beitragen, die Wahrheit über das Schicksal von Karl-Erivan Haub endlich ans Licht zu bringen.
Das vollständige Interview, bei N-TV