Verbraucherschützer warnen – komplexe Betrugsmethoden bei Airbnb und Booking.com

Im Zuge der digitalen Transformation hat sich das Buchen von Flügen und Unterkünften zunehmend ins Internet verlagert, wodurch Reisende von bequemen und flexiblen Buchungsmöglichkeiten profitieren. Allerdings gehen mit diesen Vorteilen erhebliche Risiken einher, da Kriminelle vermehrt gefälschte Angebote nutzen, um arglose Nutzer zu betrügen und deren persönliche Daten zu stehlen.

Erhebliche Zunahme von Phishing-Betrug

Die Polizei und Verbraucherschützer weisen nachdrücklich auf eine neue Welle von Phishing-Angriffen hin. Laut dem Verbraucherportal Chip.de sollten Nutzer, die private Ferienwohnungen und -häuser über Plattformen wie Airbnb und Booking.com buchen, besondere Vorsicht walten lassen. Diese Plattformen bieten Kriminellen eine attraktive Angriffsfläche, die durch immer ausgefeiltere Methoden versuchen, an die Daten ihrer Opfer zu gelangen.

Anstieg der Online-Buchungen und die damit verbundenen Risiken

Nach Angaben des Statistischen Bundesamts (Destatis) wurden im vergangenen Jahr über 46 Millionen Übernachtungen in Ferienwohnungen und -häusern über Plattformen wie Airbnb, Booking.com, TripAdvisor und Expedia gebucht, was einem Anstieg von 8,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Diese steigende Beliebtheit zieht jedoch auch vermehrt betrügerische Aktivitäten nach sich. Während viele Reisende Hotels als zu teuer und unpersönlich empfinden, nutzen Kriminelle diese Präferenzen skrupellos aus.

Komplexe Betrugsmethoden auf beliebten Buchungsplattformen

Verbraucherschützer warnen seit geraumer Zeit vor raffinierten Betrugsmethoden auf Booking.com und Airbnb. Kriminelle verschaffen sich durch Phishing Zugang zu echten Buchungsdaten und geben sich anschließend als legitime Vermieter aus. Sie kontaktieren ihre Opfer per E-Mail oder WhatsApp und fordern zur Verifizierung von Zahlungsdaten auf, wobei die bereitgestellten Links zu täuschend echt gestalteten Phishing-Webseiten führen. Die dort eingegebenen Kreditkartendaten fallen direkt in die Hände der Betrüger.

Die Mechanismen hinter Phishing-Angriffen

Zahlreiche Verbraucher haben solche Betrugsfälle bei der Verbraucherzentrale gemeldet. Booking.com bestreitet jedoch Vorwürfe eines Sicherheitslecks und führt die Vorfälle auf Phishing-Angriffe zurück, die Mitarbeiter der Unterkünfte dazu verleitet haben, unbefugten Zugriff auf ihre Konten zu gewähren. Die Betrüger geben sich dann als Unterkunftspartner aus und fordern illegitime Zahlungen von den Kunden.

Empfehlungen zum Schutz vor Betrug

Um sich vor solchen komplexen Betrugsversuchen zu schützen, gibt die Verbraucherzentrale folgende Empfehlungen:

Nutzen Sie ausschließlich die Zahlungsmöglichkeiten innerhalb der Buchungsplattform.
Seien Sie äußerst misstrauisch gegenüber Aufforderungen zu Zahlungen außerhalb der Plattform, insbesondere bei Verwendung von Diensten wie Western Union, MoneyGram oder Liberty Reserve.

Lesen Sie Bewertungen sorgfältig und buchen Sie nur bei verifizierten Vermietern.
Seien Sie skeptisch gegenüber Angeboten, die zu gut erscheinen, um wahr zu sein.
Öffnen Sie keine Links in verdächtigen E-Mails oder Nachrichten.

Verwenden Sie sichere Passwörter und achten Sie auf gefälschte E-Mails und Webseiten.
Booking.com betont, dass legitime Transaktionen niemals die Preisgabe sensibler Informationen wie Kreditkartendaten per E-Mail, Chat-Nachricht, SMS, WhatsApp oder Telefon erfordern.

Neue und immer raffiniertere Betrugsmethoden

Betrüger entwickeln ständig neue Methoden, um ihre Opfer zu täuschen. Der Verband Deutscher Ferienhausagenturen (VDFA) warnt vor zunehmend komplexen Betrugsstrategien, darunter gefälschte Apps im Google Play Store und der Einsatz künstlicher Intelligenz. Besonders gravierend ist das sogenannte „Pig Butchering“, bei dem weltweit erhebliche finanzielle Schäden verursacht werden.

Verbraucherschützer fordern Reisende dringend auf, wachsam zu bleiben und die empfohlenen Sicherheitsmaßnahmen strikt einzuhalten, um nicht Opfer dieser hochentwickelten Betrugsmethoden zu werden.