Mehr Auszeichnungen als die Fürst Fugger Privatbank AG aus Augsburg dürfte kaum ein anderer Vermögensverwalter auflisten: Gleich 13 Siegel, darunter “Beste Bank in Deutschland – Beratung Private Banking” im Januar 2020 (WELT), “Elite der Vermögensverwalter im deutschsprachigen Raum” 2020 (Elite Report Handelsblatt) oder “Herausragende Vermögensverwaltung” 2019 (n-tv, Focus Money)
In dieser Lobes-Flut gehen kritische Bewertungen wie etwa von den Fuchsbriefen aus Berlin (Fachverlagsgruppe Springer Nature) einfach unter. Von der Bank werden sie einfach totgeschwiegen.
Während der von n-tv und Focus Money beauftragte Tester Andreas Beck, Gründer des Instituts für Vermögensaufbau aus München, die “konsequente Umsetzung” der Portfolio-Manager lobt, kam die Private Banking Prüfinstanz (eine Kooperation aus dem Verlag Fuchsbriefe Dr. Hans Fuchs GmbH in Berlin und Dr. Richter | IQF Institut für Qualitätssicherung und Prüfung von Finanzdienstleistungen GmbH aus Hannover) zu einem ganz anderen Ergebnis.
In einem Beratungs-Test für die TOPs 2018 kam die Private Banking Prüfinstanz des Wirtschaftsjournalisten Ralf Vielhaber und des Bankexperten Dr. Jörg Richter über die Beratung der Fürst Fugger Privatbank AG in der Filiale München zu dem Schluss:
Smalltalk ist zu wenig.
Ihr Fazit lautet:
Zwei Berater bei Fürst Fugger zeigen viel eingespielte Routine, aber kaum etwas darüber hinaus.
Sie hören sich lieber reden als den Kunden. Unsere Wünsche greifen sie nur ansatzweise, was sich schließlich auch im Anlagevorschlag – negativ – niederschlägt.
Und auch in den ermittelten TOPS 2020 der Private Banking Prüfinstanz kommt die bayerische Fürst Fugger Privatbank AG gar nicht vor.
Der Grund, so die Private Banking Prüfinstanz:
Nur einem Drittel der 70 getesteten Adressen gelingt es, jüngere Kunden mit einem Anlagevermögen von 750.000 Euro für sich zu gewinnen.
Die Kunden hatten sich schon zuvor ein Portfolio mit kostengünstigen ETFs auf der Strategieplattform justETF zusammengestellt.
Ralf Vielhaber, Herausgeber der Fuchsbriefe, bemängelt:
Viele Vermögensverwalter beschäftigen sich nicht mit den vorgelegten Depots der Kunden. Dabei hätten diese detailliert Auskunft über die Risikobereitschaft und die Renditeerwartung der Kundschaft gegeben.
Kein deutsches Insitut schaffte es in die Beratungs-Besten-Liste im deutschsprachigen Raum:
Von den 7 Anbietern, die die Note “sehr gut” erhielten, kommen 5 aus Österreich, die anderen beiden stammen aus der Schweiz und Liechtenstein. Die TOPS 2020 sind: Bankhaus Carl Spängler, Walser Privatbank, Frankfurter Bankgesellschaft (Schweiz), Bankhaus Krentschker, Kathrein Privatbank, Capital Bank, Liechtensteinische Landesbank.
Auch die Ewige Bestenliste der Tops wird inzwischen von drei Häusern aus Österreich angeführt: dem Bankhaus Carl Spängler, der Walser Privatbank sowie Gutmann Private Bankers.
Die beste deutsche Adresse war in diesem Jahr die Bethmann Bank mit der Gesamtnote “gut”.
Dr. Jörg Richter, Leiter des Instituts Dr. Richter | IQF stellt fest:
Vor allem in Deutschland sehen wir einen klaren Trend zur Standardisierung.
Viele Anbieter haben noch keinerlei Bewusstsein für die digitale Konkurrenz der Robo Advisors entwickelt.
Das Fazit der Private Banking Prüfinstanz lautet: