Laut aktuellen Medienberichten ermittelt die Staatsanwaltschaft Darmstadt gegen Verantwortliche des Elektrogroßhändlers Penell GmbH aus dem hessischen Ober-Ramstadt wegen des Verdachts auf Kapitalanlagebetrug. Hintergrund der Ermittlungen sind Unregelmäßigkeiten im operativen Geschäft des spezialisierten Anbieters von Systemlösungen für die Elektroversorgung.
Bereits im Dezember 2014 berichtete GoMoPa.net über das mysteriöse Verschwinden von Kupferbeständen bei der Penell GmbH. Kupfer ist der wichtigste Rohstoff des Unternehmens und hat eine entsprechend hohe Relevanz in der Bilanzierung.
Am 3. Dezember 2014 hatte die Penell GmbH nach einer Inventur mitgeteilt, dass die bilanzierten und mehrfach veröffentlichten Kupfer-Lagerbestände des Unternehmens, die unter anderem zur Besicherung einer fünf Millionen schweren Unternehmensanleihen dienten, überhaupt nicht im entsprechendem Umfang vorhanden waren. Im Schreiben an die Anleihen-Zeichner hieß es:
Eine erneute Überprüfung der Lagerbestände der Penell GmbH hat ergeben, dass bei dem Anbieter von Systemlösungen für die Elektroversorgung, die im Wertpapierprospekt zur Anleihe (ISIN: DE 000 A11 QQ8 2) zugesagten Bestände allem Anschein nach nicht dem angegebenen Lagerwert von ca. EUR 9,0 Mio. ergeben.
Als Sicherheit wurden den Investoren der Penell-Anleihe, die ein Gesamtvolumen von EUR 5,0 Mio. hat, das Kupfer in den Kupferkabeln zugesagt. Bei einer Unterschreitung des Schwellenwertes von EUR 6,25 Mio. ist die Gesellschaft gemäß Wertpapierprospekt zur Nachbesicherung verpflichtet. Dies wird momentan durch den Geschäftsführer, Herrn Kurt Penell, umgesetzt.
Nach derzeitigen Schätzungen haben die Sicherheiten trotz der zugesagten Nachbesicherung einen Wert von rund EUR 5,5 Mio. und würden somit unter dem ursprünglichen Schwellenwert liegen.
Durch das Wertpapierprospekt ist die Gesellschaft verpflichtet, bei Nachbesicherung unverzüglich eine Gläubigerversammlung einzuberufen und über die neue Sicherheitenlage abstimmen zu lassen. Diese wird momentan vorbereitet. Die Organisation einer Anleihe-Gläubigerversammlung der Penell GmbH wird nun durch die Gesellschaft umgesetzt. In Absprache mit dem vorläufigen gemeinsamen Vertreter der Anleihegläubiger wird in den kommenden Tagen eine entsprechende Einladung erfolgen.
Mittlerweile musste das Penell GmbH Management sogar einräumen, dass die vorhandenen Bestände noch niedriger sind, als im Dezember angenommen und kommuniziert.