Die P&R Gruppe aus Grünwald bei München, mit 60.000 Kunden, 450.000 Verträgen und 1,5 Millionen Containern (5 Prozent des Weltbestandes) deutscher Marktführer im Container-Direktinvestment, hat in diesem Jahr gleich mal drei neue Vermögensanlagen in Standardcontainer aufgelegt, die Angebote Nummer 5001 (34.000 verkaufte Matallboxen für über 92 Millionen Euro), Nummer 5002 (Gesamtvolumen: 100 Millionen Euro) und 5003.
Für das neueste Angebot 5003, für den der Vertriebsstart im dritten Quartal 2017 begann, sollen nun gar 150 Millionen Euro von Privatanlegern eingesammelt werden. Bei diesem Angebot sollen 20 Fuss Standard Stahlcontainer zum Stückpreis von 1.430 Euro (Mindestabnahme 4 Container) an Anleger verkauft werden. Bei 5 Jahren Laufzeit und einem Besitz von 21 Containern prognostiziert der Prospekt eine Jahresrendite von 4,58 Prozent vor Steuern.
Doch die neuen Emissionen werden überschattet von einem gigantischen Mietschmu.
Laut Stiftung Finanztest gab es über mehrere Jahre eine Mietunterdeckung von jährlich durchschnittlich 170 Millionen Euro. Diese versuchte wohl der Mehrheitseigentümer Heinz Roth (74, Jahresbezüge und Gewinnbeteiligungen allein für 2015: 32,5 Millionen Euro) aus München, geschickt zu verheimlichten, bevor er am 6. Juni 2017 von allen Geschäftsführerposten der P&R Gruppe zurücktrat und die Geschicke an den bislang unbedarften Diplomkaufmann Martin Ebben (49) aus Bad Tölz übergab, der nun über Nacht zum Multigeschäftsführer (11 Bestellungen) aufstieg.
Da Wirtschaftsprüfern für falsche Testate bis zu drei Jahren Haft drohen, machte Wirtschaftsprüfer Werner Wagner-Gruber aus Regensburg auf seine Art auf das Muschebubu von Heinz Roth aufmerksam und erteilte den drei Gesellschaften der P&R Gruppe, die bis Ende 2016 Container emittierten, für die von Heinz Roth zuletzt veröffentlichten Jahresabschlüsse 2015 nur ein eingeschränktes Testat:
Entgegen § 285 Nr. 3 HGB wurden keine Angaben zu nicht in der Bilanz enthaltenen Geschäften gemacht (Art, Zweck, Risiken, Vorteile) bzw. wurde entgegen § 285 Nr. 3a HGB der Gesamtbetrag der sonstigen finanziellen Verpflichtungen nicht angegeben.
Doch damit nicht genug, stieß der neue Geschäftsführer der P&R Gruppe auch noch auf einen gigantischen Kapitalschwund: