Seit zwei Jahren sitzt Deutschlands Kunstpapst Helge Achenbach (64), einst Chef der Berenberg Art Advice GmbH der ältesten Privatbank Deutschlands aus Düsseldorf, in Essen in Untersuchungshaft. Wie die Rheinische Post heute aus Justizkreisen erfuhr, soll Achenbach in den nächsten Tagen zunächst für 4 Wochen nunmehr als Strafhäftling in die Vollzugshaftanstalt Hagen verlegt werden. Von da geht es dann weiter in den offenen Vollzug nach Moers, wo Achenbach die nächsten Jahre als Flüchtlingshelfer jobben will.
Thorsten Nolting, Pfarrer der Diakonie in Düsseldorf, will ihm laut Rheinischer Post helfen, einen Job zu finden – höchstwahrscheinlich in der Flüchtlingshilfe. “Da werden ja gerade Leute gesucht”, sagt Nolting, “und Achenbach war bei einem Gespräch daran sehr interessiert.”
Achenbach war am 16. März 2015 (Aktenzeichen 56 KLs 10/14) wegen Betruges zu 6 Jahren Haft verurteilt worden und legte Revision vor dem Bundesgerichtshof ein. Wie die Pressestelle des BGH am 6. Juni 2016 mitteilte, hat der BGH mit Beschluss vom 28. April 2016 (Aktenzeichen 4 StR 317/15) das Essener Urteil gegen Achenbach im Wesentlichen bestätigt. Die Haftstrafe von 6 Jahren bleibt. Auch die Schadenshöhe in Höhe von 20,9 Millionen Euro habe das Essener Landgericht richtig berechnet.
Achenbach habe für vermögende Kunden wie den 2012 verstorbenen ALDI Nord-Erben Berthold Albrecht Gemälde und Oldtimer besorgt, aber bei den Preisen und Provisionen zu seinen eigenen Gunsten seine Klienten mächtig übers Ohr gehauen.
Achenbachs Anwälte monierten, dass doch den Reichen gar kein Schaden entstanden sei, wenn sich nun herausstellte, dass die Kunstwerke viel weniger Geld wert seien. Desto weniger Steuern müssten sie doch zahlen.
Tatsächlich muss der studierte Sozialpädagoge Achenbach nun seinen Status vom Untersuchungshäftling zum Strafgefangenen wechseln.