TAXMOBIL AG23. Februar 2017 | 18:17 | Lesedauer ca. 6 min | Autor: GoMoPa-Redakteur AJ

Konkurswiderruf: Bert Neckermann und TAXMOBIL AG sind wieder da


Gegenüber dem Finanznachrichtendienst GoMoPa.net hat der aus Böblingen in Baden-Württemberg stammende einstige Fuhrunternehmer Bert Neckermann (55) immer betont, dass es aus den eigenen Aktionärs-Reihen seiner 2008 in der Schweiz gegründeten TAXMOBIL AG nie Kritik gegeben habe.

 

Weder an seiner Vision, in mehreren deutschen Städten Monatskarten für eine Taxi-Flatrate für 48 Euro einzuführen, noch an den dafür aufzuwendenden Kosten in einer Metropole wie Frankfurt am Main etwa bis zu 130 Millionen Euro. Die wollte Neckermann über eine Kapitalerhöhung der Aktiengesellschaft und einer Anleihe an der Frankfurter Börse hereinholen. Auf der Generalversammlung am 17. April 2010 in Zürich beispielsweise gab es keine einzige Gegenstimme.

Nun scheint Neckermann auch mit seinen Gläubigern ins Reine gekommen zu sein. Vor etwas über drei Jahren war Neckermann gezwungen, ein Konkursverfahren einzuleiten.

Doch in der Schweiz gibt es ein altes Gesetz aus dem Jahre 1889.

Das erlaubt einem Unternehmer, den Konkurs für sein Unternehmen
zu widerrufen, wenn alle Gläubiger befriedigt sind. In der Schweizer Rechtsgeschichte ist dieses Recht nur sehr selten zur Anwendung gekommen, im Gerichtsbereich Kreuzlingen, der für die TAXMOBIL AG zuständig ist, noch nie, wie der Schweizer Experte und Rechtsanwalt Christian Bütikofer weiß. Im Normalfall fährt ein Unternehmer eine verschuldete Firma gegen die Wand, die Gläubiger bleiben auf ihren Forderungen sitzen und der Unternehmer gründet einfach eine neue Firma.

Nicht so Bert Neckermann. Der Deutsche ist nun im Kanton Thurgau der erste Konkurswiderrufer. Das Gericht hat den Konkurs am 6. Februar 2017 widerrufen. Der Widerruf wurde im Schweizer Handelsregister (www.zefix.ch) publiziert. Die TAXMOBIL AG steht damit im Handelsregisteramt Kemmental so da, als hätte es nie einen Konkurs gegeben.

Neckermann bezeichnet die Konkurszeit von 2013 bis 2017 nicht als Zeitverlust, sondern als Zeitgewinn:

Die zunächst verloren geglaubte Zeit und unser vermeintliches unternehmerisches Stolpern haben uns und vor allem den technologischen Entwicklungen für unser Konzept formidabel in die Hände gespielt.

Neckermann postete am 9. Februar 2017 in einer Firmenmitteilung an die Presse:

MOBILITÄT DER ZUKUNFT IST WIEDER AM START

Bei seinem ersten groß angelegten Versuch im Juni 2005 in Stuttgart freute sich die BILD Stuttgart und titelte: “48 Euro! Erste Monatskarte fürs Taxi”.

 

Doch die damalige Rechenleistung war viel zu schwach.

Neckermann sagte in der Rückschau zu GoMoPa.net:

Unsere damalige Rechenleistung kam schnell an ihre Grenzen. Innerhalb von zwei Wochen waren in Stuttgart 40.000 Bestellungen für die Monatskarte eingegangen. Wir waren dem Massenansturm noch nicht gewachsen. Die Software lief zwar einwandfrei. Lediglich die Auslegung auf Menge (sprich Datendurchsatzverarbeitung) war im Jahre 2005 noch auf 2.000 Fahrtaufträge ausgelegt.

Fünf Jahre später im Jahr 2010, als Neckermann an einem Aprilwochenende in Zürich als Weltpremiere den ersten massentauglichen Taxi-Flatrate-Automaten (Kosten bis 500 Euro) präsentierte, konnte Neckermann, wie er GoMoPa.net sagte, “bereits erfolgreich 2 Millionen gleichzeitig eingehende Telefonanrufe und 25 Millionen gleichzeitig stattfindende Dispositionen simulieren können – und dies auf der Grundlage einer weiteren Skalierbarkeit nach oben.”




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