Die beiden Gesellschafter und Vorstände Fred Jung (44) aus Kirchenheimbolanden und Matthias Willenbacher (45) aus Mainz stehen kurz davor, ihren 100prozentigen Anteil an ihrem im Jahr 2002 gegründeten Windenergie-Startup-Unternehmen Juwi AG (Jung und Willenbacher) aus Wörrstadt in Rheinland-Pfalz mehrheitlich an einen Mannheimer Energieriesen zu verlieren.
Wie heute ein Sprecher der Mannheimer Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft MVV Energie AG gegenüber dem Finanznachrichtendienst GoMoPa.net bestätigte, ist der Mannheimer Versorger fest entschlossen, noch in diesem Monat 50,1 Prozent der Juwi AG in Form einer Kapitalerhöhung zu übernehmen.

Die im Raum stehenden 100 Millionen Euro, die die MVV Energie AG in das hochverschuldete Unternehmen pumpen soll, wollte der Sprecher wegen der laufenden Verhandlungen nicht konkret bestätigen.
Im Jahr 2012 war die Juwi AG laut Bilanz mit mehr als 463 Millionen Euro bei einer Eigenkapitalquote von lediglich 16,6 Prozent verschuldet. Die Eigenkapitalquote dürfte sich 2013 noch verschlechtert haben.
Ein Bankenkonsortium aus 13 Finanzinstituten, geführt von der Deutschen Bank, der DZ Bank und UniCredit, stattete die Juwi AG mit einem syndizierten (gemeinschaftlichen) Kredit von 252 Millionen Euro über drei Jahre aus. Der Umsatz der Juwi AG ist aber nach Firmenangaben im vergangenen Jahr um 30 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 710 Millionen Euro eingebrochen.