Svenja Beate Gödecke (35) aus Köln hat erst seit 2014 eine Antwaltszulassung. Sie studierte in Mexico, liebt das Wandern und richtet ihren Retriever-Jagdhund gern auf das Apportieren von Flug- und Niederwild ab. Seit viereinhalb Monaten ist sie nun Geschäftsführerin des frisch gegründeten Lebensversicherungs-Rückabwicklers IVR-Institut für VerbraucherRechte GmbH in der Rurstraße 40 in Jülich in NRW.
Es gibt keinen Grund an ihrem Engagement zu zweifeln, für die Institutskunden einen höheren Rückkaufswert zu erstreiten, als die Versicherer ohne anwaltliche Hilfe bereit wären zu zahlen. Winkt ihr doch ein hoher Lohn: Der mehr erkämpfte Rückkauswert wird zur Hälfte mit dem Kunden geteilt.
Zweifel drängen sich jedoch auf, wenn das Institut neben der Anwältin das altbekannte Vertriebsschlitzohr und zugleich langjährigen Geldvernichter Axel Heinrich Junker (56) aus dem nordrhein-westfälischen Hürth als Mitglied der Geschäftsleitung und Investmentcoach präsentiert.
Schlitzohr deshalb, weil Junker sich damit brüstete, dass er mit dem Einfädeln eins Datenklau-Deals von 7.800 Kundes des konkurrierenden Lebensversicherungs-Ausstiegs-Rechtsdienstleisters FACTO Financial Services AG aus München an die Rückabwicklungskanzlei Kreuzer & Mingers / Markus Mingers in Jülich, bei der Anwältin Svenja Beate Gödecke angestellt ist, schon einschlägige Erfahrungen gemacht habe, wie der Finanznachrichtendienst berichtete. Junker mailte an die Kanzlei von Svenja Beate Gödecke:
Dies geht mit einem ganz einfachen Trick! Diesen habe ich selber bereits mehrfach erfolgreich umgesetzt.
Und Geldvernichter, weil Junker die flüssig gewordenen Policen-Inhaber gern in Genossenschaften oder Unternehmungen investieren lässt, in die er selbst involviert ist und bei denen die Anleger Verluste machten.
Deshalb gründete er wohl am 22. August 2016 mit dem Bruder des Kanzleichefs von Svenja Beate Gödecke, dem Unternehmensberater Frank Mingers (43) aus Heiligenhaus in NRW, in Essen (Rüttenscheider Straße 14) die LV-Rückabwicklerin Hasso24 GmbH und dazu die Genossenschaft Help24.de, bei der vornehmlich frisch ausgezahlte Versicherungskunden Genossenschaftsanteile kaufen sollen, um angeblich von den Erfolgen des Rechtsdienstleisters Hasso24 GmbH in Versicherungsstreitfällen mit prognostizierten Renditen von 9 Prozent pro Jahr zu profitieren.
Denn bei der zwei Jahre zuvor im Jahr 2014 gegründeten und von Junker lange Zeit geleiteten Genossenschaft Sparfreunde Deutschland eG mit Sitz am Waidmarkt 11 in Köln, bei der die Policenwiderrufer ihren Rückkaufswert ebenfalls gleich in Genossenschaftsanteile anlegen können, kommt überhaupt keine Sparfreude auf, obwohl Junker in seinem Xing-Profil wider bessen Wissens seine Fähigkeit mit einer “Aufwertung von Lebensversicherungen” angibt.
Laut Geschäftszweck sollten die Sparfreunde Gewinne aus Preisvorteilen im Einkauf mit Waren und Dienstleistungen des täglichen Bedarfs und mit Finanzdienstleistungen generieren.
Doch Junkers 237 Sparfreunde-Mitglieder haben zum Stichtag 28. Februar 2017 ein Nominalguthaben von rund 2,4 Millionen Euro eingezahlt, doch ihr tatsächliches Geschäftsguthaben beträgt zum selben Stichtag 700.000 Euro weniger, nämlich nur 1,7 Millionen Euro. Ein Minus-Sparen für die Genossen also.
Axel Junker trat am 9. Februar 2018 als Vorstand der Sparfreunde Deutschland e.G. zurück.
Die Vorstandsgeschäfte des Sparvereins führt nun Vorstand Ralf Scheiwe (37) aus Warstein in NRW alleinverantwortlich weiter.
Scheiwe und Junker gehörten auch der Geschäftsleitung des Technologieberatungsunternehmens Logokett Label Solutions UG (haftungsbeschränkt), vormals Help24 Service UG (haftungsbeschränkt), aus Ratingen (An der Horst 32) an. Das 2016 gegründete Unternehmen von Inhaberin Olga Fries (40) aus Bergisch-Gladbach glänzte negativ durch Vermögenslosigkeit. Axel Junker trat am 10. April 2018 auch hier vom Geschäftsführerposten zurück.
Auf Xing hebt Junker hervor, dass er schon seit 1991, also seit 27 Jahren, als Gründer die Eura Unternehmensgruppe coacht und bei der Eura Industrie-Assekuranz-Makler GmH aus der Siegfriedstraße 1 in Hürth bei Köln (vormals Schönhauser Straße 4 in Köln) als Versicherungsmakler arbeitet, was allerdings ruftechnisch ein dickes Eigentor darstellt.
Axel Junker sandte uns folgende Stellungnahme:
Lieben Dank für Ihren Besuch auf meinem Profil und den aktuellen Bericht auf Gomopa.
Mir ist Ihr Geschäftsmodell bekannt, und ja es ist für mich Schade nun in Ihrem Fadenkreuz zu sein.
Wir wissen beide, dass keine der Anschuldigungen gegen meine Person stimmt, da ich bereits seit Monaten mit dem Prüfungsverband das Thema Sparfreunde eG und Help24 thematisiere.
Mir ist klar das ich gegen Sie keine Chance habe und wünsche Ihnen dennoch weiterhin viel Erfolg, da Sie ja häufig tolle Sachen wie zum Beispiel S&K aufdecken.
Liebe Grüße Axel Junker
Doch es sind seine eigenen Bilanzzahlen, die gegen den Investmentcoach sprechen: