Anlegervertreter des Schiffsfonds Hermann Buss GmbH & Co. KG MS “Helgoland Trader” erheben schwere Vorwürfe: Fonds-Chef Hartwig Karl-Gustav Buss soll den Verkauf des Schiffes vorangetrieben haben, obwohl es noch profitabel war. Die Anleger sollen dadurch 17 Millionen Dollar verloren haben. Der Käufer des Schiffs war zudem eine Tochter des Fonds-Initiators HCI Capital AG.
Am 18. Februar 2015 verkaufte der Schiffsfonds Hermann Buss GmbH & Co. KG MS “Helgoland Trader” das Schiff HELGOLAND TRADER an die Rote Anna Schiffahrtsgesellschaft mbH & Co. KG mit Sitz in Hamburg und Geschäftsführer Karlheinz Alfons Riesenbeck (45) aus Goldenstedt. Der Kaufpreis für das Schiff lag bei 6,075 Millionen Dollar.
Am 24. Oktober 2014 war den Gesellschafter schriftlich mitgeteilt worden, dass die Einnahmen der HELGOLAND TRADER nicht mehr ausreichen, um die Betriebskosten des Schiffes zu decken. Dies wurde damit begründet, dass der Poolmanager Peter Döhle (Hauptaktionär der HCI Capital AG) die erwartete Nettopoolrate für 2014 nach unten korrigiert hatte.
Verantwortlich bei dem Schiffsfonds ist Hartwig Karl-Gustav Buss (51) aus Leer, Geschäftsführer der Komplementärgesellschaft Hermann Buss Beteiligungs GmbH, die ihren Sitz ebenfalls in Leer hat. Buss, der außerdem Geschäftsführer bei mehreren Dutzend weiteren Gesellschaften, empfahl in dem Schreiben an die Anleger den kurzfristigen Verkauf des Schiffes.
Das Schreiben trägt die Unterschrift von Kai Dührkop (47) aus Ratzeburg, dem Geschäftsführer der HCI Treuhand. Über Dührkop berichtete GoMoPa im März im Zusammenhang mit dem Schiffsfonds HCI Shipping Select 26. Die Anleger hatten wegen Kostenabweichungen in zweistelliger Millionenhöhe für eine Sonderprüfung der Betriebskosten gestimmt. Dührkop lehnte dies jedoch ab.