Die C.A.T. oil AG mit Sitz in Wien wehrt sich gegen eine Übernahme durch die Joma Industrial Source Corp. Über eine andere Firma hat Catoil-Vorstandsmitglied Anna Brinkmann auf möglicherweise “unrichtige” Passagen im Kaufangebot hingewiesen. Der Catoil-Kurs liegt fast 10 Prozent unter dem Angebotspreis. Spam-Mails raten zum Kauf. Dies nährt den Verdacht der Kursmanipulation.
Am 11. Dezember 2014 hat die Joma Industrial Source Corp. mit Sitz in Road Town, Tortola, Britische Jungferninseln den Aktionären der C.A.T. oil AG mit Sitz in Wien ein Kaufangebot unterbreitet. Bis zum 8. Januar 2015 können die Catoil-Aktionäre ihre Aktien für 15,23 Euro pro Stück an Joma verkaufen.
Doch der österreichische Ölbohrspezialist Catoil will die Übernahme durch Joma offenbar noch verhindern. In einer Pressemitteilung vom 12. Dezember sagt Catoil, dass der Vorstand über zwei mögliche Fehler im Kaufangebot der Joma Industrial Source Corp. informiert worden ist.
Auf die beiden möglicherweise “unrichtigen” Passagen im Kaufangebot hatte die AB PCO Investment Limited (Cyprus) aufmerksam gemacht, ein in Zypern registriertes Beteiligungsvehikel von Anna Brinkmann (57). Brinkmann ist Catoil-Mitgründerin, Vorstandsmitglied und Großaktionärin.
Ende Oktober hatte Joma 50,25 Prozent an der Cat GmbH übernommen. Die restlichen 49,75 Prozent hält AB PCO. Der Cat GmbH wiederum gehören 47,7 Prozent von Catoil (siehe Grafik). Brinkmann hält zusätzlich 11 Prozent direkt, gut 41 Prozent von Catoil befinden sich im Streubesitz.
Rein formal gibt Catoil nur eine Warnung an die Aktionäre weiter, dass die Finanzierung der Übernahme möglicherweise zweifelhaft ist. Weder Vorstand noch Aufsichtsrat haben sich bisher zum Kaufangebot geäußert. Catoil ist jedoch verpflichtet, dies innerhalb von zwei Wochen nach Kaufangebot zu tun, also bis zum 25. Dezember.
Doch auch wenn es noch kein Statement seitens Catoil gibt: Die Kritik am Kaufangebot seitens AB PCO kann durchaus als Widerstand von Catoil gegen die Übernahme durch Joma verstanden werden. Denn hinter AB PCO steht Vorstandsmitglied Brinkmann. Konkret beanstandet AB PCO zwei Passagen des Kaufangebots. Zum einen geht es um die folgende Passage (S. 26).