Für die einen ist es der Inbegriff einer freien Währung, für die anderen ein Tauschmittel für Kriminelle: Bitcoins. Nach mehreren Skandalen um Bitcoin-Börsen ist das Thema auf der öffentlichen Agenda gelandet. Erstmals griff jetzt die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) durch und verbat dem tschechischem Bitcoin-Händler Dagensia Finance s.r.o. mit Sitz in Prag die Geschäfte in Deutschland.
Bitcoin-Börsen sind etwas Ähnliches wie Banken für reguläre Währungen. Auf den Plattformen können Bitcoin-Nutzer Bitcoins erwerben oder ihre Bitcoins zu Bargeld machen. Die Börsen verdienen durch eine kleine Differenz zwischen An- und Verkaufspreisen, genau wie es Wechselstuben beim Tausch von Währungen machen.
Seit die ehemals größte Bitcoin-Börse Mt. Gox im Zuge eines Insider-Skandals den guten Ruf der Digitalwährung gefährdete und in kurzer Folge weitere Skandale bei anderen Tauschbörsen ans Licht kamen, ist das Vertrauen der Bitcoin-Tauschbörsen ins Wanken geraten. Politik und Aufsichtsbehörden taten sich ohnehin schwer mit der neuen Währungskonkurrenz aus dem Netz. Bis gestern.
Am 2. Februar 2015 machte die BaFin erstmals Nägel mit Köpfen und teilte in einer Pressemeldung mit, dass man der Dagensia Finance s.r.o. mit sofortiger Wirkung das unerlaubt betriebene Einlagengeschäft untersage.
Damit ist es der Dagensia Finance s.r.o. und ihren Geschäftsführern, den Tschechen Daniel Houska (34) aus Pardubice und Roman Valiharch (34) aus Zlin, nicht mehr gestattet Geld von Deutschen in Deutschland anzunehmen. In der Verbrauchermitteilung der BaFin heißt es zur Begründung: