Wegen möglicher Selbstbedienung aus der Fondskasse in Millionenhöhe, die als Reedereikredit getarnt war, haben die Anleger des ostfriesischen Schiffsfonds Alpha Ship GmbH & Co. KG MS Sirius aus Leer zum geglückten Verkauf des Schiffes vor 4 Jahren einen externen Fonds-Beirat engagiert.

 

Der sollte dem Liquidator auf die Finger schauen, weil der für beides zuständig war, für den Fonds und die Reederei.

Doch statt zusammenzuarbeiten, beantragten beide Seiten die gegenseitige Abberufung, wie GoMoPa berichtete.

 

Nach dem Verkauf der MS Sirius im Mai 2016 gibt es viele ungeklärte Fragen. In der Schifffonds-Kasse fehlten danach bei der freien Liquidität mehr als 126.000 Euro. Außerdem: Ohne jede Besicherung sei 2015 ein Darlehen in Höhe von zirka 1,2 Millionen Euro an die Reederei Alpha Ship Management GmbH & Co. KG in Bremen gezahlt worden. Die Jahreszinsen in Höhe von 9,5 Prozent sollen, so der Beirat, "unüblich fällig erst bei Rückzahlung des Darlehens" sein. Die Reederei wurde von der Komplementärin Alpha Ship Verwaltungs GmbH aus Leer im Dezember 2017 beerdigt. Diese Alpha Ship Verwaltungs GmbH wurde parallel vom ersten Fonds-Liquidator Stefan Schnackenberg (48) aus Ritterhude geleitet und gehörte und gehört dem Nachfolge-Fondsliquidator Wolfgang Janssen (54) aus Hinte. Ziemlich starke Interessenkonflikte. © Anlegerportal der GFI Treuhand EmdenNach dem Verkauf der MS Sirius im Mai 2016 gibt es viele ungeklärte Fragen. In der Schifffonds-Kass ... mehrNach dem Verkauf der MS Sirius im Mai 2016 gibt es viele ungeklärte Fragen. In der Schifffonds-Kasse fehlten danach bei der freien Liquidität mehr als 126.000 Euro. Außerdem: Ohne jede Besicherung sei 2015 ein Darlehen in Höhe von zirka 1,2 Millionen Euro an die Reederei Alpha Ship Management GmbH & Co. KG in Bremen gezahlt worden. Die Jahreszinsen in Höhe von 9,5 Prozent sollen, so der Beirat, “unüblich fällig erst bei Rückzahlung des Darlehens” sein. Die Reederei wurde von der Komplementärin Alpha Ship Verwaltungs GmbH aus Leer im Dezember 2017 beerdigt. Diese Alpha Ship Verwaltungs GmbH wurde parallel vom ersten Fonds-Liquidator Stefan Schnackenberg (48) aus Ritterhude geleitet und gehörte und gehört dem Nachfolge-Fondsliquidator Wolfgang Janssen (54) aus Hinte. Ziemlich starke Interessenkonflikte. © Anlegerportal der GFI Treuhand Emden

 

Zunächst galten für die Anleger die Liquidatoren Stefan Schnackenberg (48) aus Ritterhude und sein Nachfolger Wolfgang Janssen (54) aus Hinte als die Buhmänner.

Doch das Blatt wendete sich, als Janssen freiwillig die teure Alpha Tanker Verwaltungs GmbH von der Liquidation entbinden wollte und auf seine Kosten eine preiswerte Alpha Ship UG als Ersatz gründen wollte, die er dann leitet.

Der Beirat dagegen, der Janssens Abberufung vorantrieb, wollte einen teuren Rechtsanwalt als neuen Liquidator einsetzen (Stundensatz 300 Euro plus Auslagen wie Reisekosten und Porto), wie GoMoPa ebenfalls berichtete.

Janssen hatte die Anleger in einem Brief vom 20. November 2020 gewarnt:

Alle Kosten – inklusive der Beiratsvergütung – in Höhe von mittlerweile 150.000 Euro gehen zu Ihren Lasten!

Liebe Gesellschafter – es ist Ihr Geld, welches der Beirat hier sukzessive ausgibt.

Liquidator Janssen rechnete vor:

Die derzeitige Liquidität in Höhe von 180.0000 Euro zuzüglich der noch in diesem Jahr eingehenden Forderungen, also ein Gesamtbetrag von zirka 230.000 Euro stünde – sofern keine weiteren (unsinnigen) Rechts- und Beratungskosten durch Herrn Thomsen (den niedersächsischen Fonds-Beiräts-Vorsitzenden Diplomkaufmann Kay Thomsen aus Wilhelmshaven – Anmerkung der Redaktion) ausgelöst und Sie sich für ein Ende per 31. Dezember 2020 entscheiden, für eine Ausschüttungen an Sie, liebe Gesellschafter, bereit.

Es wäre eine Ausschüttung von zirka einem Prozent.

Doch wie reagierte der Beirat, der im übrigen nicht zum Gesellschafterkeis gehört und somit auch kein Geld zu verlieren hat?