Für jede in Auftrag gegebene Windenergieanlage im thüringischen Windpark Nägelstedt 2 sollte der an der TU Berlin studierte Fabrikplaner Diplom-Wirtschaftsingenieur Michael Behlau jeweils 10.000 Euro “Schmiergeld” erhalten, ohne dass er – wie alle anderen mutmasslichen Schmiergeldempfänger übrigens auch – nicht wirklich einen Finger für die Projektierung gekrümmt hatte.
Statt die 80.000 Euro für acht Windräder auf dem Gelände der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland einzustecken und zu schweigen, zeigte Ingenieur Behlau den mutmassichen Bestecher bei den Landeskriminalämtern Thüringen und Niedersachsen an, informierte den Kirchen-Justitiar Thomas Brucksch mit Sitz in der Michaelisstraße 39 in Erfurt und GoMoPa.
Die Strafanzeige wegen Bestechung im geschäftlichen Verkehr (§ 299 StGB) besonders großen Ausmaßes (§ 300 StGB) richtet sich gegen Heinrich Belke junior (53) aus Liebenburg in Niedersachsen.
Er soll nicht nur bestochen haben, sondern selbst auch die Hand aufgehalten haben: pro Windkraftanlage 62.500 Euro.
Belke ist Alleininhaber und Geschäftsführer der Neue Energie-GmbH aus der Windmühlenbergstraße 20 im niedersächsischen Salzgitter und hälftiger Inhaber der MHB Windenergie GmbH aus der Kunzendorfer Straße 12 in Liebenburg sowie Am Seegraben 4 im thrünigischen Erfurt unter Leitung des Erfurters Michael Heinrich (53), dem die zweite Hälfte der MHB Windenergie GmbH gehört.
Das angebliche Bestechungsgeld soll Belke sich aus dem Topf der Evangelischen Kirche geholt haben und soll es nach eigener Aussage gegenüber dem Ingenieur auch zur Bestechung an Mitarbeiter der kircheneigenen EKM StromVerbund zurückgezahlt haben.
Insgesamt soll der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland auf diese Weise ein Untreue-Schaden seitens der eigenen Mitarbeiter von über 9 Millionen Euro entstanden sein.
Hauptnutzer bei dem mutmasslichen Schmiergeld-Karussell ist nicht Belke selbst oder seine beiden Energie-Firmen.
Hauptnutzer im Fall des Projektes Nägelstädt ist der sächsische Windkraftentwickler UKA Umweltgerechte Kraftanlagen GmbH & Co. KG beziehungsweise der UKA Gruppe unter Leitung des hälftigen Mit-Gründers und Mit-Gesellschafters Gernot Gauglitz (57) und des Komplementärgeschäftsführers Ralf Breuer (57) aus Schiphorst im Kreis Herzogtum Lauenburg in Schleswig-Holstein.
Die UKA Meißen soll nämlich bei der Evangelischen Kirche abgeblitzt sein.
Mit Hilfe von Belke soll die UKA dann aber doch den Projektierungs- und Betreiberauftrag an Land gezogen haben.
Der Vorwurf des Ingenieurs: