Der nach Betrugsermittlungen 2013 in München und Wien und dem Verbot seines Goldhandels 2012 durch die Schweizer Finanzaufsicht nach Liechtenstein ausgewanderte Münchner Goldhändler Mike Koschine (50) wird nicht müde, auf Youtube Gold seiner KB Edelmetall Group AG in kleinsten Stückelungen wie ein halbes Gramm oder ein Gramm als Währungsgold oder Wechselgeld in Krisenzeiten anzupreisen.
Das erste Problem: Koschines Goldbarren sind vom Weltgoldhandel ausgeschlossen. Niemand – außer Koschine selbst – akzeptiert die nicht nach Londoner Standard LBMA, sondern von Koschine selbst zertifizierten Goldstücke. Die Gemeinheit: Koschine verkaufte beispielsweise 1 Gramm Gold für 50 Euro. Wollte der Käufer das Gold zu Geld oder Waren machen, nahm es kein Händler oder keine Bank an. Man musste an Koschine zurückverkaufen. Und Koschine zahlte dann nur noch 37,50 Euro, also mit einem Abschlag von 25 Prozent, wie der Finanznachrichtendienst GoMoPa.net berichtete.

In das gleiche Horn bläst der einstige KB Edelmetalle Superverkäufer Harald Seiz (53) aus Stuttgart, der mit dem Verkauf von Gold-Zertifikaten nach eigenen Angaben Millionen verdient hat und nun seine eigenen Halb- oder Eingramm Goldbarren über seine Firma Karatbars International GmbH aus Stuttgart an den Mann oder die Frau bringen möchte. Auch mit Hilfe von Youtube.
Dafür hat Seiz sogar eine Studie in Auftrag gegeben und bezahlt. Das Berlin Institute of Finance Innovation and Digitalization e.V. aus der Hauptstadt kommt dann auch zu dem Ergebnis, dass bei einem Supergau, einem IT-Hackerangriff, einem Blackout, die 40,77 Millionen deutschen Privathaushalte nicht mehr von den lediglich 35 Bundesbankfilialen versorgt werden könnten. Der statistische Bargeldbestand betrage 103 Euro pro Person, was nicht länger als 10 Tage reiche.
Deshalb empfiehlt das Berlin Institute of Finance Innovation and Digitalization e.V. jedem Erwachsenen, einen Vorrat zu je einem Drittel in Euro, einer stabilen Währung wie dem US-Dollar und in Edelmetallen in “kleinsten vernünftig handelbaren Stückelungen” in Reserve zu halten. Empfohlen wird ein Gegenwert in Höhe von 2.000 Euro pro Person. Das sollte dann die Lebenshaltungskosten für die nächsten drei bis sechs Monate decken.
Doch auch bei Seiz fallen wie bei Koschine exhorbitant hohe Aufschläge für die kleinen Goldstückelungen an.