Die Platon AG aus der Ostschweiz bekam von der St. Gallener CIC Bank 20 Millionen Euro Hypothekendarlehen ohne nennenswertes Eigenkapital – gegen Vergnügungen.
Wegen dubioser Millionen-Bau-Kredite ohne ausreichend Eigenkapital gegen Annehmlichkeiten für die Banker an die Platon AG aus Walzenhausen unter Leitung des schweiz-griechischen Bautycons Christos Alexakis aus Küsnacht, Verwaltungsratspräsident und CEO der Platon AG, rollten bei der Basler CIC Bank und in dessen St. Galler Niederlassung Köpfe.
Im Zentrum der Affäre steht der Schweizer Immobilien-Unternehmer mit griechischen Wurzeln. Dessen Firma Platon AG könnte Dreh- und Angelpunkt sein. Auf Fragen reagierte er nicht.
CIC ist eine Tochter des französischen Finanzriesen Credit Mutuel. Diese verweist bei Fragen an die CIC-Pressestelle in Basel. Von dort kam keine Antwort auf eine Presseanfrage von Inside Paradeplatz Zürich zu den geschassten Bankern.
Eine Sprecherin der CIC Basels bestätigte lediglich auf Anfrage: „Wir bestätigen, dass wir Unregelmäßigkeiten in unserer Filiale in St. Gallen festgestellt haben. Es wurden umgehend Maßnahmen eingeleitet, um die Situation zu regeln und die Geschäftstätigkeit der Niederlassung in St. Gallen zu schützen.“
Die neue Führung der Basler CIC Bank ging am 1. Februar 2023 in die Gegenoffensive. Der VR-Präsident Eric Charpentier und seine neue CEO Livia Moretti, die von der EZB kommt, versuchen Schadensbegrenzung im „Tagblatt“.
Die St. Galler CIC-Filiale habe 20 Millionen Hypotheken gegen zu wenig Sicherheiten gegeben. Alles halb so wild. Wirklich?
Unter anderem sollen die CIC-Banker der Platon AG auch einen Puff in Rheineck bei Sankt Margrethen nahe Bodensee finanziert und in den Büchern als Restaurantbetrieb deklariert haben, in dem sie dann wilde Partys gefeiert haben sollen (Foto © google streetview 2021). Die Bank hatte bei einer anderen Finanziererin den Hypo-Kredit abgelöst, sagte ein Informant. Beim Bordell meinte eine Mitarbeiterin, der Chef werde keine Auskunft geben. Eine Sprecherin der CIC am Hauptsitz in Basel wollte sich zum „getarnten“ Kredit und zu weiterem nicht äußern.
Im Dezember 2022 musste der Basler CIC-CEO Thomas Müller gehen, weil unter anderem in der Filiale St. Gallen Immobilien im zweistelligen Millionenbereich ohne genügend Sicherheiten belehnt worden sein sollen.
Neben Müller mussten auch dessen Vize und zwei Kaderleute in St. Gallen von Bord. In der St. Gallener Filiale, die im Jahr 2017 eröffnet worden war, wurde zum 1. Januar 2023 der bisherige Niederlassungsleiter Franz Osterwalder (© Ausriss aus CIC.ch vom 17. Juni 2021) durch den neuen Niederlassungsleiter Davide Castrine ersetzt.
Beim St. Galler Ex-Niederlassungsleiter Osterwalder handelt sich um einen langjährigen Kollegen des Ex-CEOs der CIC in Basel Müller. Die zwei Banker waren zuvor bei der Migros Bank.
Ein Insider sprach von einer regelrechten Säuberungswelle in der Baseler Zentrale. Mehrere Leute im Compliance, im Personal und im sogenannten Change Management hätten die Kündigung erhalten.
Die CIC nennt sich auf ihrer Homepage „Ihre flexible Bank in St. Gallen“.
Was verstanden die CIC-Banker unter flexible Bank für die Platon AG?
Lukas Hässig von Inside Paradeplatz Zürich fand heraus: „Es geht um zweistellige Millionenkredite für einzelne Immobilien-Vorhaben, bei denen die Investoren kaum Eigenkapital einschossen.“
Hässig weiter: „Umgekehrt konnten die CIC-Banker, welche die Hypo-Kredite sprachen, Gratis-Ferien auf der griechischen Kykladen-Insel Santorini machen – im Luxusresort.
Oder auch mal in Thailand, mit der ganzen Familie im Schlepptau.“
Wichtigter Kunde: Christos Alexakis, Platon AG