Nach dem Börsengang 2007 und einer anschließenden Odyssee durch die Hände vieler Investoren wagte der Schweizer Karton- und Abfüllanlagenhersteller SIG Group AG aus Neuhausen am Rheinfall 2018 einen zweiten Börsengang, um seine Schulden abzubauen.
Das lief auch gut an. Hauptkonkurrent Tetra Pak des schwedischen Lavalkonzerns, der rund zwei Drittel des Weltmarktes beherrscht, während die SIG Group AG 25 Prozent des Weltmarktes beherrscht, stieg freudig über seine Haldor Foundation ein und wurde mit 9,95 Prozent sogar größter SIG-Aktionär. Ein kleiner Ritterschlag für die SIG Group AG.
Die Aktie der SIG Group AG mit Fabrik in Linnich in Nordrhein-Westfalen machte anfangs auch Freudensprünge. Doch dann kam es zu einer hausgemachten Verwässerung der Gewinnmarge.
Schuster bleib bei deinem Leisten? CEO Samuel Sigrist (Jahresvergütung 3,56 Millionen Euro) aus der Schweiz und seine Aufsicht Verwaltungsratspräsident Andreas Vicente Umbach (60, Jahresvergütung 584.390 Euro) aus Zug scherten sich wohl nicht sonderlich um diese Jahrhundertweisheit.
Die altehrwürdige 1853 gegründete Schweizer Industrie-Gesellschaft (SIG) war weltweit das erste Unternehmen, das keimfreie Verpackungen und Abfüllanlagen herstellte.
Den damit verbundenen großen technischen Aufwand ließ sich das Unternehmen mit 1.000 keimfreien Abfüllanlagen in 40 Ländern und Kunden in 60 Ländern auch gut bezahlen. Der Konzern erwirtschaftete noch 2020 mit einem Umsatz von 1,8 Milliarden Euro einen Betriebsgewinn von 498 Millionen Euro, was einer Marge von über 27 Prozent entspricht.
Zusammenfassung: Die börsennotierte Schweizer SIG Group AG am Rheinfall stieg 2022 in Asien erstmals in den Frischmilch-Verpackungsmarkt mit einer Marge von lediglich 17 Prozent ein und verwässerte damit die alte Konzern-Marge von 27 Prozent mit keimfreien Kartons – ihrem ursprünglichen Geschäftsfeld.
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