Die börsennotierte Teak Holz International AG hat wie jedes Jahr ihre Plantagen in Costa Rica geprüft. Dabei stellte das Wiener Unternehmen einen deutlich geringeren Baumbestand fest als erwartet. Jeder zweite Baum fehlt. Nun sucht das Unternehmen “mit Nachdruck” nach möglichen Erklärungen.
Zwei Fehler habe man bereits gefunden, so die Teak Holz International AG (THI). Erstens ist die mit Bäumen bepflanzte Fläche kleiner als bisher gedacht. Und zweitens ist diese Fläche weniger dicht mit Bäumen bepflanzt als bisher angenommen.
In den Bewertungen der Vorjahre gab es noch rund 1,3 Millionen Bäume. Nun rechnet die THI AG nur noch mit rund 660.000 Bäumen. Sie sagt, dass auch externe Experten in den letzten Jahren mit ihren Gutachten “zumindest teilweise falsch” gelegen hätten.
Mit dem Ende der Regenzeit in Costa Rica, welche von Mai bis Dezember dauert, begann die THI die jährliche Inventur. Dabei führte sie nach eigenen Angaben auf der Plantage Finca Uno mit 405 Hektar erstmals eine Komplettzählung aller Bäume durch.
Die Komplettzählung auf der Plantage Finca Uno wurde notwendig, weil dort in den kommenden Monaten die erste kommerzielle Durchforstung des nunmehr 14-jährigen Baumbestands geplant ist.
Bisher hatte die Teak Holz International AG zur Erhebung von Anzahl und Qualität der Bäume immer nur mit Stichproben gearbeitet. Die für die Stichproben verwendeten Flächen und die Hochrechnung auf den Gesamtbestand seien aber jedes Jahr Gegenstand der Wirtschaftsprüfung gewesen.
Alle drei Jahre und zuletzt im Dezember 2013 wurde zudem ein externer Forstexperte beigezogen, um den Bestand und das der Bewertung zu Grunde gelegte weitere Wachstums- und Ertragspotential gutachterlich zu untermauern.
Doch offenbar lagen alle internen und externen Forstexperten und Wirtschaftsprüfer mit ihren Zahlen deutlich daneben. Eine Pressanfrage von GoMoPa.net an die Teak Holz International AG blieb bisher unbeantwortet.
Am 20. Oktober 2014 hatte die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft mitgeteilt, dass gegen ehemalige Vorstände des Unternehmens ermittelt wird. Es besteht der Verdacht, dass die Manager in den Jahren 2007 bis 2012 erstens fehlerhafte Bilanzen erstellt haben und dass sie sich zweitens des schweren Betrugs schuldig gemacht haben. GoMoPa.net berichtete.