Am 14. Januar 2020 endete wohl endgültig die Nachfußball-Karriere des Schweizer Ex-Fußball-Nationalspielers Ramon Philippe Vega (48) aus Olten als Hedgefonds-Manager in England in einem Fiasko.
Seine vermögende Klientel soll ihm nicht mehr vertraut und ihm die Mandate entzogen haben.
Nach 12 Jahren musste die Londoner Vega Swiss Management UK LLP ihr feines Büro am Berkeley Square im aristokratischen Viertel Mayfair in Westminster an der Themse räumen, wo einst der Britische Ex-Premier Sir Winston Churchill (1874 bis 1965) gewohnt hatte, und musste in ein drei Zugstunden von London entferntes Bürozentrum der Provinzstadt Exeter an den Ärmelkanal umziehen.
Den Auftrag hatte Vega als Chairman des Hedgefonds am 11. Dezember 2019 persönlich unterschrieben. Es war praktisch seine eigene Kündigung. Vega hatte damit den Fonds an Liquidator Jon Mitchell von der Thomas Westcott Business Recovery LLP in Exeter übergeben.
Gegenüber der Londoner Financial News sagte Vega am 2. März 2020, der Entscheid auszusteigen, sei im Zuge des Brexits gefallen.
Der eingesetzte Liquidator hatte eine andere Version.
Er sagte der Publikation, es habe keine andere Option für Vega gegeben, als den Hedgefonds zu schliessen und abzuwickeln:
Hauptgrund war ein Investment, das in einen Verlust mündete. Als Folge entzogen die Kunden der Gesellschaft das Vermögensverwaltungsmandat.
Damit sei die Möglichkeit, die Verluste wieder wettzumachen, nicht mehr vorhanden gewesen. Der Hedgefonds sei gezwungen gewesen, den Handel aufzugeben.
Zu seinen besten Zeiten verwaltete Vega in seinem Fonds VSAM bis zu 1 Milliarde Dollar (920 Millionen Euro) Kundenvermögen. Er sei vor allem im Devisen- und Bondhandel tätig gewesen. Im Jahr 2012 habe VSAM mit italienischen Staatsanleihen einen Gewinn von 15 Millionen Euro eingefahren.
Zu den Klienten von Account-Manager Ramon Vega zählten auch Profifußballer.
Vega wollte ihnen gegenüber besondere Sorgfalt walten lassen. Er sagte der spanischn Zeitung Vozpopuli vor sieben Jahren (Vegas Eltern sind Spanier und leben in Madrid):
Ich verdiene jetzt mehr, obwohl ich im Fußball auch nicht schlecht verdient habe. Was passiert, ist, dass die Karriere des Fußballspielers sehr kurz ist und er nur 4 bis 6 Jahre lang viel echtes Geld verdient. Das gilt für diejenigen, die sich kein Bein brechen.
Apropos “im Fußball auch nicht schlecht verdient”:
Für 3,75 Millionen Britische Pfund (4,12 Millionen Euro) holte ihn der damalige Erstligist Tottenham Hotspur 1997 für vier Jahre nach London, wo er 64 Spiele bestritt und als Innenverteidiger 7 Tore schoss.
Er war Kult bei Tottenham, ein berüchtigter Playboy und die Muse von Mode-Päpstin Vivienne Westwood, für die er modelte und die über ihn sagte:
Ramon ist der Mann mit den schönsten Beinen der Welt.
Vega:
Doch die Zeiten sind längst vorbei – und damit verschwand leider mein super Body.
Auf die Frage, ob er auch andere Fußballer berate, sagt Vega zu Spox im September 2012:
Natürlich. Früher war ich der Fondsmanager für viele Spieler, heute kümmere ich mich als Accountmanager um sie.
Ich kenne die Mentalität der Fußballer – und ich kenne ihre Risiken. Ein Fußballer verdient nur zehn Jahre gutes Geld, ein CEO oder ein Banker 40 Jahre. Daher gehe ich mit dem Geld von Fußballern konservativer um, weil sie in der Zukunft noch mehr auf den Ertrag ihres derzeitigen Einkommens angewiesen sind.
2003 gab Vega seine Fußallkarriere auf. Seinen Karriere als Finanzmanager schildert Vega so: