Am 6. Oktober 2020 setzten sich die Mieter der Wiener Straße 20 in Berlin Kreuzberg mit Umzugskartons vor ihre Haustür auf die Straße um gegen Covivio zu protestieren. In der Wiener Straße 20 leben unter anderen Rentner, Geringverdienende und Künstler teilweise seit mehr als 40 Jahren zusammen. Anfang letzten Jahres hat der Hausbesitzer ihr Haus in Eigentumswohnungen aufgeteilt.
Der Protest richtet sich gegen die Covivio Immobilien SE aus Oberhausen im Ruhrgebiet, deren beide Vorstände, die beiden Stuttgarter Ex-LBBW-Immobilien-Mitarbeiter Marcus Bartenstein (42) und Dr. Daniel Frey (52), dem Aufsichtsrat der Covivio Immobilien SE Christophe Kullmann (55) und zugleich CEO der börsennotierten Mutter COVIVIO SA aus Metz in Frankreich berichten müssen.
Auf Facebook beklagen die Mieter:
Unser Haus steht im Milieuschutzgebiet. Trotzdem hat Covivio unser Haus in Eigentumswohnungen umgewandelt.
Die Preise für Eigentumswohnungen auf dem Wohnungsmarkt sind komplett entkoppelt von der Miete. Deshalb kann hier auch niemand das Vorkaufsrecht nutzen. Die Umwandlung ist Verdrängung auf Zeit!
Laut Geschäftsbericht 2019 hat Covivio seinen Berliner Wohnungsbestand zu mehr als 50 Prozent umgewandelt. Seit Anfang 2020 habe die Zahl der Umwandlungen von Mietwohnungen stark zugenommen, stellte die Covivio-Mietervernetzung fest, die sich im vergangenen Herbst im Berliner Bezirk Mitte bildete.
Auf mehreren Versammlungen kamen bis zu 70 Mieterinnen und Mieter aus Wedding, Moabit und Mitte zusammen, sagte Hajo Bruhn von der Mietervernetzung Ende September 2020 gegenüber der Berliner Tageszeitung junge Welt. Neben Umwandlungen berichteten Betroffene von vielfältigen Problemen mit dem französischen Immobilienriesen.
Bruhn:
Viele Häuser sind dreckig, und es gibt Schimmel und Ungeziefer.
Reparaturen werden schlecht und oft erst nach mehrmaligen Beschwerden durchgeführt oder gar nicht gemacht.
Nebenkostenabrechnungen weisen vielfach Fehler auf.
Auf den Versammlungen haben wir überlegt, wo wir uns gegenseitig unterstützen können.
Im März 2020 hatten sie einen offenen Brief mit einer Auflistung der Probleme an die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) in Mitte geschickt, den mehr als 100 Betroffene unterzeichneten.
Darin stellten sie eine Reihe an Forderungen auf.
Bruhn erklärte: