Die Aktien der Protektus AG wurden in den letzten Monaten massiv gepusht. Innerhalb eines halben Jahres stieg der Kurs um fast 300 Prozent. Zudem hat der Mehrheitsaktionär im August 2014 einen Polizeibedarf-Shop als Sachkapitalerhöhung in die Protektus AG eingebracht, dessen Wert möglicherweise deutlich übertrieben wurde.
Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) hat vor unbekannten Telefonanrufern gewarnt, die derzeit die Aktien der Protektus AG massiv zum Kauf empfehlen. In einer Verbrauchermitteilung der BaFin heißt es:
Die BaFin hat Anhaltspunkte, dass im Rahmen der Kaufempfehlungen unrichtige oder irreführende Angaben gemacht werden und/oder bestehende Interessenskonflikte pflichtwidrig verschwiegen werden. Sie hat hinsichtlich des betroffenen Wertes eine Untersuchung wegen des Verdachts der Marktmanipulation eingeleitet.
Die Aktien der Protektus AG (ISIN: DE000A0JCXG4) sind in Deutschland in den Freiverkehr der Börse Hamburg einbezogen. Ende Januar wurde die Aktie vom Handel ausgesetzt.
Verbrechen bekämpfen mit künstlicher DNA
Geschäftsführer der Protektus AG sind seit August 2014 Michael Friedemann (63) aus Kleinmachnow bei Berlin und Sascha Fuchs (52) aus Stahnsdorf bei Berlin. Doch Fuchs ist laut seinem Xing-Profil vor allem Geschäftsführer der ATG Sitec GmbH mit Sitz in Stahnsdorf. Dort ist er auch einziger Gesellschafter.
Die ATG Sitec GmbH bietet laut ihrem Internetauftritt ein “neues innovatives Produkt”: Künstliche DNA soll den Kunden dabei helfen, ihr Eigentum zu schützen. Die Kunden können alle Gegenstände, die ihnen lieb und teuer sind damit einstreichen. Dadurch erhalte das Eigentum eine “unverwechselbare Signatur”.