Der letzte persönlich haftende Geschäftsführer der nach fast zwei Jahrzehnten im März 2014 wegen Insolvenz aufgelösten Berliner Pecus Vermögensverwaltungsgesellschaft mbH aus dem Kurfürstendamm 69 wohnt in Wien, heißt Josef Werner Buchsbaum und hält es wie die drei Affen: nichts sehen, nichts hören und nichts sagen.
Der Österreicher reagiert nicht auf Anfragen, wo die 4 Millionen Euro Kundengelder hingekommen sind, die die vornehmlich deutschen Kunden der Pecus Vermögensverwaltung aus ihren gekündigten Lebensversicherungspolicen anvertrauten, damit die Pecus, wie versprochen, die Rückkaufswerte in zehn Jahren verdreifachen sollte.
Unter seiner Leitung mussten Hunderte Kunden im Oktober 2012 die Zahlungseinstellung feststellen, angeblich, weil man Steuern hätte zahlen müssen, mit denen man nicht gerechnet hatte. Die Gesellschaft sollte aufgelöst werden, und bis Ende letzten Jahres sollten alle Kunden ihr Geld zurückerhalten.
Stattdessen meldete der Wiener die Berliner Gesellschaft im Dezember 2013 insolvent. Forderungen liefen ins Leere, gingen an ein Postfach in Bad Tölz in Bayern.
Dort war der ursprüngliche Sitz der Pecus Vermögensverwaltungsgesellschaft mbH. Dort leitet an selber Stelle in der Schützenstraße 41 Klaus Werner Ehrentraut (54) aus Bad Tölz die Geschäfte einer Vermögensboutique aventira GmbH. Auf Fragen zur Verstrickung der aventira mit der Pecus gab Ehrentraut keine Antwort.
Er gilt nach Recherchen der Berliner Rechtsanwältin Helena Winkler von der Kanzlei Dr. Schulte und Partner mbB, die eine Anlegergemeinschaft Pecus gegründet hat, als Gestalter des Geschäftsmodells der Pecus Vermögensverwaltungsgesellschaft mbH und hat die Geschäfte vom 6. August 2009 bis 6. Juli 2010 geführt. Er habe “die Strukturen der Gesellschaft aufgebaut.”