Elegant, gepflegt, weißer Spitzenkragen über dem schwarzen Blazer. So stellte das grüne Energieinvestmenthaus Pareli Beteiligungs GmbH aus dem Valentinskamp 24 in Hamburg Neustadt vier Jahre lang auf einem Firmenfoto ihre Spitzenmanagerin Ute Seehaus (56) aus Willebadessen vor.
So erschien Managerin Seehaus diese Woche zu einer öffentlichen Gerichtsverhandlung vor dem Landgericht Hamburg, Große Strafkammer, Saal 300.
Der Vorwurf gegen Ute Seehaus lautet Beihilfe zum Millionenbetrug.
Beihilfe? Ja, denn Ute Seehaus war in Wirklichkeit nur die Putzfrau. Der wahre Boss und Hauptangeklagte wegen Betruges und Verstoßes gegen das Kreditwesengesetz ist der Hamburger Werbeberater Martin Rinck (38).
Er trat lediglich als Pressesprecher des inzwischen insolventen Emissionshauses Pareli und gründete vor einem Jahr am Brandenburger Tor in Berlin Mitte (Pariser Platz 4a) eine MR Mikrofinanz GmbH.
Bei Pareli sollen 3,9 Millionen Euro Anlegergelder in private Taschen gelandet sein, statt damit, wie angekündigt, Bio-Gär-Restecontainer anzuschaffen, die man an Biogasbauern verleihen wollte.