Fast sieben Jahre Haft für eine schief gegangene Entführung, die das erhoffte Lösegeld von 2,5 Millionen Euro, gar nicht einbrachte, findet der Münchener Unternehmensberater Mario S. (53) als zu hart – er geht gegen das am Dienstag gesprochen Urteil des Landgerichts München I in Revision.
Als Mitarbeiter einer Münchener Unernehmensberatung hatte Mario S. (53) sechsstellige Summen im Jahr verdient. Nach zehn Jahren hatte er ein kleines Vermögen angehäuft, bereiste mit seiner Frau die Welt und setzte sich ins sonnige Thailand ab. Dort hatte er keinen Job.

Eine Augenerkrankung brachte ihn in Geldnot. Weil die OP seine Mittel überstiegen, kam er auf die Idee, die Ehefreau eines Bankers zu entführen und Lösegeld zu erpressen. Im Internet suchte er nach höherbezahlten Bankern und wurde auf der Homepage der Sparkasse München fündig. Er wurde auf einen Manager aufmerksam, der im Münchener Vorort Ottobrunn mit Frau und Sohn lebt.
Er setzte einen Erpresserbrief auf, in dem er 2,5 Millionen Euro forderte. Dabei gab er sich als “Islamische Front” aus. Die werde die Bankiersgattin Birgit E. (46) ansonsten verkaufen oder ertränken.
Mario S. flog im Sommer 2015 nach Deutschland, mietete sich für ein paar Tage eine Wohnung im Münchener Stadtteil Westend. Er hatte alles so schön vorbereitet.