Malteser5. September 2011 | 13:14 | Lesedauer ca. 10 min | Autor: GoMoPa-Redakteur SS

Malteser-Orden: Ritter-Staat und Diplomatenpässe


Wie spricht man einen echten Malteser-Ritter und Botschafter eines Ordens an, der als einziger Orden vom Papst in den Stand eines Staates erhoben wurde? “Sagen Sie einfach nur Exzellenz”, erklärt Douglas Graf von Saurma-Jeltsch.

 

Der in Marburg in Hessen geborene Graf gehört einem alten schlesischen Adelsgeschlecht an und ist seit fünf Jahren Botschafter des “Souveränen Ritter- und Hospitalordens vom Heiligen Johannes zu Jerusalem, genannt von Rhodos und von Malta” – kurz Malteserorden – in Litauen. Regierungssitz des Souveränen Malteserordens ist Rom, genauer gesagt der exterritoriale Magistralpalast in der Via Condotti 68 und eine zugehörige Magistralvilla (Villa Malta) auf dem römischen Aventin am Piazza dei Cavalieri di Malta mit 4.000 Quadratmeter Land, die neben der Ordenskirche auch die Botschaften in Italien und beim Heiligen Stuhl beherbergt.

Der Malteserorden ist somit der kleinste Staat der Welt. Wegen seiner politischen Neutralität werden seine Diplomaten in allen Konfliktregionen als Mittler und Vermittler akzeptiert. Ihr Einfluss ist weit größer als ihr öffentlicher Bekanntheitsgrad.

Die Malteser-Ritter haben in Kurdistan vermittelt, mit dem grausamen Pol-Pot-Regime in Kambodscha Sondierungsgespräche geführt und können sich in den Bürgerkriegsgebieten Schwarzafrikas relativ unbehelligt bewegen. Wenn Staaten aus politischen Gründen unmöglich miteinander ins Gespräch kommen können, wie Süd- und Nordkorea oder China und Taiwan, sind die Malteser manchmal der letzte Ausweg.

Der Geschäftsträger der Ordensbotschaft in Havanna habe laut dem amerikanischen Magazin “Foreign Policy” (Außenpolitik) 1988 erklärt, seine Berichte sowohl an den amerikanischen Geheimdienst CIA als auch an den kubanischen Geheimdienst Cuban Intelligence (CI) geliefert zu haben.

Das Gruner + Jahr-Magazin “Wunderwelt Wissen” aus München titelte im Juni 2011 unter anderem mit dem Logo des Malteser-Ordens “Die Geheimagenten des Papstes”. Sind Malteser-Ritter mitunter auch Geheimagenten?

 

“Nein, der Heilige Stuhl unterhält keinen Geheimdienst und keine Geheimagenten – auch wenn mancher das anders sehen mag – und daher sind die Malteser auch nicht die Geheimagenten des Papstes und auch nicht einer anderen Macht”, wehrt Malteser-Ritter Dr. Urs Buhlmann (50), Kommunikations-Delegierter der Deutschen Assoziation des Malteserordens, gegenüber dem Finanznachrichtendienst GoMoPa.net ab.

“Ich muss noch einmal sehr deutlich sagen, dass dies nicht für die Vergangenheit stimmt, nicht für die Gegenwart und auch nicht für die Zukunft”, stellt der Malteser-Sprecher klar. “Der Malteserorden (Foto: Mitglieder der deutschen Assoziation des Malteserordens in der traditionellen Tracht, der Kukulle © Malteser) arbeitet nirgendwo mit verdeckten Mitteln oder womöglich ausserhalb der Legalität, wie man dies für Agenten von Geheimdiensten annehmen darf, hat es aber auch gar nicht nötig, so etwas zu tun, weil er eine ganz einfache, unmittelbar nachvollziehbare Aufgabe hat, die ihn voll in Anspruch nimmt: Unparteiisch und ohne Rücksicht auf die persönliche Zugehörigkeit der Hilfsbedürftigen zu Religionen oder politischen Lagern Hilfe zu leisten.

Anders, als Sie zu vermuten scheinen, verfolgt auch die katholische Kirche, zu der wir gehören, insgesamt keinerlei politische Ambitionen, die sie dazu verleiten könnten, verdeckte Operationen einzusetzen. Ihr Existenzzweck und ihre einzige Aufgabe in dieser Welt ist, die Anwesenheit und die Menschenfreundlichkeit des lebendigen Gottes zu bezeugen; wir, der Malteserorden, sind stolz dabei helfen zu können.

Wir sind der Orden, der das Hospital erfand. Der Begriff kommt ja im langen Ordensnamen vor; es ist historisch korrekt, dass aus dem ersten Haus des Ordens in Jerusalem sich das entwickelt hat, was wir heute Krankenhaus nennen, dass aber auch die Hospizbewegung nicht ohne Grund sich auf diese Ur- und Keimzelle des Ordens beruft.”

Humanitäre schnelle Eingreiftruppe der katholischen Kirche

 

Ritter Dr. Buhlmann weiter: “Wir sind lediglich so etwas wie die humanitäre schnelle Eingreiftruppe der katholischen Kirche. Über seine weltweit tätige Auslandsarbeit unter dem Namen Malteser International ist der Orden in der Lage, innerhalb von 24 Stunden überall in Katastrophengebieten unsere Zelte aufzubauen und mit der humanitären Nothilfe zu beginnen. Die Zentrale dafür steht übrigens in Köln.

Da, wo es Ordensbotschaften gibt, können dann zollfrei als Diplomatengepäck Medikamente und sonstige Materialien eingeführt werden. Über die Botschafter haben wir auch einen schnellen und ungehinderten Zugang zur Führungselite eines Landes, kein geringer Vorteil in schwierigen Situationen!

Es ist einige Male in der Vergangenheit vorgekommen, dass wir auf Bitten zweier verfeindeter Parteien oder auch der Völkergemeinschaft Vermittlungsdienste vorgenommen haben, bei denen der Völkerrechts-Status des Ordens und die Tatsache, dass wir grundsätzlich neutral sind, hilfreich waren. Über Einzelheiten kann ich aber nicht Auskunft geben, weil Verschwiegenheit in diesen Dingen sozusagen die Geschäftsgrundlage ist.”

Graf von Saurma-Jeltsch ist Betriebswirt und gehört zum geschäftsführenden Vorstand des Malteser Hilfsdienst e.V. Und ist eben auch eine Exzellenz im diplomatischen Dienst. 200 Ritter des Malteserordens gehören zum diplomatischen Corps, sind als einzige Mitglieder des Ordens mit Diplomatenpässen ausgestattet und genießen diplomatische Immunität.

Die Macht der Diplomatie

Graf von Saurma-Jeltsch verhehlt gegenüber GoMoPa.net auch nicht die Macht der Diplomatie: “Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion brauchten die Menschen im Osten Hilfe. In Litauen, Rumänien, Bulgarien und Lettland mussten aber erst lokale Malteserhilfsdienste aufgebaut werden. Ich konnte als Diplomat Türen öffnen. Ich ging zum Verteidigungsminister und zum Sozialminister. Beide sicherten Hilfe zu. Ich ging zum Staatspräsidenten. Der übernahm die Schirmherschaft. Ich initiierte eine große Werbekampagne mit Fernsehsendern. Lokale V.I.P.s verteilten plötzlich Suppe. Arme bekamen Zelte, Kinder Essen. Und das nicht nur einmalig, sondern das ganze Jahr über. Aber man darf nicht nachlassen. Im September kommt unser Staatsoberhaupt, Seine Hoheit und Eminenz, der Fürst und Großmeister Fra Matthew Festing, zu Besuch nach Litauen. Das wird einiges mehr in Litauen bewegen.”

Der Brite und Regierungschef auf Lebenszeit Fra Matthew Festing (61, auf dem Foto links mit Papst Benedikt XVI., 84, bei einer Audienz am 24. Juni 2011 im Vatikan © Malteser) ist ein Nachfahre des seliggesprochenen Ordensritters Adrian Fortescue, der 1539 im Tower von London wegen angeblichen Hochverrats auf Befehl Heinrich VIII. geköpft wurde. Großmeister Festing und eine Tafel von zehn Rittern, meist aus dem obersten Ritterstand, den so genannten Professrittern, die sich mit Leib und Gut dem Orden verschrieben haben und das Dreifachgelübte Keuschheit, Armut und Gehorsam gegenüber dem Orden abgelegt haben, stellen die Regierung des Souveränen Malteser Ritterordens in Rom.

Deutsche Assoziation ist eine Wirtschaftsmacht

Von diesen Professrittern gibt es weltweit 60. Zum Orden gehören 12.500 Malteser, die weltweit verstreut in 57 souveränen Ordensgliederungen leben. Die deutsche Assoziation hat 600 Mitglieder (Frauen und Männer) und sitzt in Köln. Die einfachen Malteser gehen bürgerlichen Berufen nach und sind meist ehrenamtlich im Orden tätig. Der Orden lebt von Spenden, wie in den USA, oder ist, wie in Deutschland, zusätzlich auch wirtschaftlich wie ein Großunternehmen aufgestellt. In Deutschland unterhält der Orden Krankenhäuser und rechnet mit den Krankenkassen ab. Die Firmen der deutschen Assoziation beschäftigen 15.000 Angestellte. 45.000 Menschen engagieren sich in Deutschland ehrenamtlich bei den Maltesern.

Ritter Dr. Buhlmann: “Die Deutsche Assoziation des Malteserordens – 1993 aus zwei Vorgängerinstitutionen gebildet – ist die Ordensgliederung des Malteserordens für Deutschland. Weil dieser Orden aber nicht um seiner selbst willen existiert, ist sie zugleich Träger der Aktivitäten des Ordens, die heute dieselben sind wie bei der Gründung des Ordens in der Mitte des 12. Jahrhunderts in Jerusalem: Der Wahlspruch des Ordens fasst sie zusammen, tuitio fidei et obsequium pauperum, also Wahrung des Glaubens und Hilfe den Bedürftigen.

Das wichtigste Ordenswerk bei uns ist wohl der Malteser-Hilfsdienst, einer der grossen nationalen Hilfsorganisationen. Er betreibt Rettungsstationen in allen Bundesländern, bildet in Erster Hilfe aus, ist im Behindertenfahrdienst und bei Essen auf Rädern aktiv, hilft bei Katastrophen im Ausland, engagiert sich beim Hausnotruf und in der Hospizarbeit et cetera, et cetera.

Der Malteserorden steht auch hinter den Krankenhäusern und sonstigen stationären Einrichtungen der Malteser in Deutschland (Altenheime, Erstaufnahme-Einrichtungen für Asylbewerber, spezielle Häuser für psychisch-kranke Menschen); in Meerbusch bei Düsseldorf betreibt er sogar ein Gymnasium.
Für die Mitglieder der Deutschen Assoziation gibt es geistliche-theologische Angebote zur Weiterbildung.”

Der Souveräne Malteser Ritterorden in Rom (Foto: Regierungsitz Palazzo di Malta in der Via dei Condotti 68 © Willtron) unterhält zu 104 Staaten diplomatische Beziehungen und genießt bei den Vereinten Nationen Beobachterstatus, vergleichbar der Schweiz und dem Vatikan. Der Orden ist auch im Europarat und in der Europäischen Kommission repräsentiert. Beim päpstlichen diplomatischen Bankett im Vatikan folgt der Vertreter des Malteserordens augenblicklich im Protokoll auf den Botschafter Montenegros. Die Reihenfolge ändert sich ständig, je nach Eingang des Beglaubigungsschreibens eines neuen Botschafters. Geht der Botschafter von Montenegro rückt sein Nachfolger an den Schluss des Corps. Auf diese Weise kann der Botschafter des Malteser-Ordens sogar, wenn er entsprechend lange bleibt, Doyen des Diplomatischen Corps beim Heiligen Stuhl werden.

In Berlin nur ein Offizieller Delegierter

Deutschland unterhält zum Malteserorden keine vollen diplomatischen Beziehungen, sondern wie fünf weitere Staaten auch, offizielle Beziehungen. Der Grund besteht darin, dass der Malteserorden mit der Besetzung von Malta durch Napoleon im Jahre 1798 sein Staatsgebiet mit Staatsvolk verloren hat und somit kein Vollstaat mehr ist. Dennoch hat der Malteserorden auch einen Botschafter in Berlin: den polnischen Malteser Maciej Baron Heydel (47), einen adligen Unternehmensberater und einstiger Vizefinanzminister Polens.

Nur lautet sein Titel nicht Botschafter, sondern Offizieller Delegierter. Er ist aber dennoch Angehöriger des Diplomatischen Corps in Berlin, hat dort einen Dienstsitz und ist für die Pflege der Ordensbeziehungen zur deutschen Bundesregierung zuständig. “Die Beziehungen zur Bundesrepublik sind so harmonisch und erfreulich, wie sie nur sein könnten”, schätzt Malteser-Ordens-Sprecher Dr. Buhlmann ein. “Wir sind über Malteser International ein wichtiger Partner bei der Entwicklungs- und Katastrophenhilfe des Auswärtigen Amtes. Angesichts der sehr freundlichen Beziehung zu Deutschland macht es für uns in der Praxis keinen grossen Unterschied, ob die Beziehungen diplomatisch oder offiziell sind, wobei wir aber natürlich jederzeit zur Aufwertung bereit sind.”

GoMoPa.net: Wie wird man eigentlich ein Ritter des Souveränen Malteser Ritterordens?

Graf von Saurma-Jeltsch: “Man kann sich nicht dafür bewerben. Man muss sich engagieren. Es gibt natürlich viele Familien, die in der Bruderschaft eine lange Tradition haben. Aber es spielt heute keine Rolle mehr, ob man adlige Vorfahren hat. Es zählt, dass man sich berufen fühlt, seinen Glauben in der Gemeinschaft auszuleben.”

GoMoPa.net: Was haben Sie getan?

Graf von Saurma-Jeltsch: “Ich habe das ursprüngliche Charisma erfüllt, was schon die allerersten Malteserritter getan haben. Weit vor den blutigen Kreuzzügen, in die auch die Malteserritter mit Schwert, Kanonen und Schiffen in die Schlachten zogen, haben Adlige im 12. Jahrhundert in Jerusalem christliche Pilger in Empfang genommen, die zu Pferde und zu Wasser kamen. Kranke wurden in Krankenhäusern gepflegt und Gebrechliche erhielten Hilfe und Schutz. Der Selige Gherardo, der sich in der Bruderschaft des Heiligen Johannes um die Pilger kümmerte, gilt als Gründer des Ordens.

Ich selbst war zunächst beim Orden in Frankfurt am Main angestellt. Mehrmals nahmen meine protestantische Frau und ich als Katholik an den Wallfahrten behinderter Menschen nach Lourdes in Frankreich teil (Foto: Malteser helfen Kranken und Behinderten in Lourdes © Malteser, Stefanie Herbst).

Zuhören, Rollstuhlschieben, Waschen und Essenbereiten und -reichen standen im Mittelpunkt. Schließlich wurde ich von zwei Rittern empfohlen und durfte nach einem Probejahr zu einem Wochenendvortrag ins Geistliche Zentrum der Malteser Kommende Ehreshoven bei Köln fahren. Auf einer Messe gab ich mein Ordensversprechen ab, mich für die Werke des Ordens einzusetzen. So wurde ich Ritter.”

Einen Anspruch auf Aufnahme als Ritter gibt es nicht

Ritter Dr. Buhlmann ergänzt: “Für die Mitgliedschaft am wichtigsten ist das aktive Bekenntnis zur katholischen Kirche, das seinen Ausdruck etwa in der ehrenamtlichen Mitarbeit in einer Pfarrgemeinde findet. Dies kann aber auch in der schlichten Übernahme eines Besuchsdienstes im Krankenhaus geschehen. Anders, als manchmal vermutet, spielt der Adel der Familie keine Rolle, weil seit über hundert Jahren auch Nicht-Adlige aufgenommen werden. Allerdings gibt es immer noch viele adlige Familie, die zum Teil mehrere Mitglieder im Malteserorden haben, einfach, weil das seit Jahrhunderten in diesen Familien so üblich ist.

Aber auch für sie gilt, was für alle Kandidaten obligatorisch ist: Die mehrfache Teilnahme an Krankenwallfahrten ins südfranzösische Lourdes, und zwar in der aktiven Krankenpflege für die zumeist schwerstkranken Teilnehmer. Schliesslich ist noch, über diese Aktivitäten hinaus, die Übernahme ehrenamtlicher Führungsfunktionen im Malteser Hilfsdienst oder bei einer vom Orden geführten Institution erwünscht.

Auch wenn all diese Anforderungen erfüllt sind, gibt es keinen Anspruch auf Aufnahme. Vielmehr muss man von Seiten des Ordens angesprochen werden und braucht zwei Bürgen. Der im Jahr zu bezahlende Beitrag wird noch durch Spenden ergänzt, die zusätzlich erwartet werden. Wie wohl fast alle späteren Mitglieder bin ich gefragt worden, ob ich Lust hätte, nach Lourdes mitzufahren. Alles weitere hat sich daraus ergeben.”

Und wie wird man nun Diplomat des Souveränen Malteser Ritterordens?

Graf von Saurma-Jeltsch: “Ich habe an der European Business School in Oestrich-Winkel sowie in London und Paris Betriebswirtschaft studiert, bin international aufgewachsen und spreche mehrere Sprachen. Da wurde ich als Ritter einfach gefragt, ob ich nicht Botschafter in Litauen werden möchte. Ich habe dort 2006 Peter Freiherr von Fürstenberg abgelöst, der zum Vizepräsidenten der deutschen Assoziation berufen wurde.”

GoMoPa.net: Wir haben gehört, der Souveräne Malteser Ritterorden verkauft Diplomatenpässe, stimmt das?

Graf von Saurma-Jeltsch: “Wir verkaufen keine Pässe. Wir wissen aber von falschen Orden mit unserem Logo. So etwas bekämpfen wir mit Rechtsanwälten.”

GoMoPa.net: Wann haben Sie zuletzt Ihre Nationalhymne “Ave Crux Alba – Sei gegrüßt, weißes Kreuz” gesungen?

Graf von Saurma-Jeltsch: “Gar nicht, sie wird nicht gesungen, nur gespielt. Zuletzt hörte ich sie am 24. Juni, dem Tag des Heiligen Johannes, in meiner Botschaft in Litauen. Zum Besuch unseres Großmeisters wird sie in wenigen Tagen wieder erklingen.”

GoMoPa.net: Exzellenz, wir danken für das Interview, Dr. Buhlmann, danke für Ihre Hintergrundinformationen.

Muslime rufen schon wieder zum Heiligen Krieg gegen die Malteser auf

Wegen seiner Exklusivität (man kann sich nicht bewerben), seiner geheimen Strukturen und Herkunft aus den Kreuzzügen (1565 flogen türkische Schädel als Kanonenkugeln in der Schlacht um Malta, 1571 gab es beim Blutbad im Golf von Korinth 50.000 Seeschlacht-Tote – bis heute trauriger Weltrekord) ranken sich viele Verschwörungstheorien um den Malteserorden. Zumal die Beziehungen des Ordens zum Vatikan sehr eng sind.

Der Papst mischt sich zwar nicht in die staatsrechtlichen Angelegenheiten wie der eigenen Flagge mit weißem Kreuz auf rotem Grund, der eigenen Währung (1 Scudo hat einen Wert von 24 Euro-Cent), eigenen Briefmarken, Autokennzeichen (SMOM, italienisch für Sovrano Militare Ordine di Malta), eigenem Staatsanwalt, eigener Gerichte, eigenem Militärcorps innerhalb der italienischen Armee und einer eigenen Verfassung (Carta Costitutionale). Aber der Papst entsendet ständig einen hochrangigen Kardinal zu den Maltesern. Zurzeit ist das Paolo Kardinal Sardi (77), der ehemalige Vizekämmerer des Vatikans. Er ist jetzt Kardinalpatron des Ordens.

Laut “Wunderwelt Wissen” werde der Malteser-Ritterorden verdächtigt, einen neuen Kreuzzug gegen die alten muslimischen Gegner zu führen. Der berühmte US-amerikanische Enthüllungsjournalist Seymor Hersh (er deckte im Vietnamkrieg das Massaker von My Lai und im Irakkrieg den Folterskandal im Abu-Ghuraib-Gefängnis auf) behauptet, Malteser hätten die Entscheidungsgremien der Macht unterwandert, um “Moscheen in Kathedralen umzuwandeln”. Angeblich steuern sie sogar das Joint Special Operations Command (JSOC), den Führungsstab für geheime Kommandounternehmungen der US Army.

All diese Vorwürfe dementiert der Orden. Trotzdem machen sie ihm zu schaffen. Kürzlich war er sogar gezwungen, ausdrücklich zu betonen, dass er keine militärischen Interessen im Nahen Osten oder sonstwo auf der Welt verfolge und längst keine bewaffneten Ritter mehr einsetze.

Islamistische Websites in Ägypten hatten zum Heiligen Krieg gegen die Malteser aufgerufen und Selbstmordanschläge gegen die Botschaft der Ordensritter in Kairo gefordert. Aber eigentlich wollen die Malteser-Ritter wie schon vor 898 Jahren im Jahre 1113 (Anerkennung durch Papst Paschalis II. mit Recht auf Staat und Heer) einfach nur Krankenhelfer sein – und nicht schon wieder die Kampfeinheit des Vatikans. Nun denn ….




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