Als im September 2016 das Google Streetview Mobil an seinem Büro in Palma de Mallorca im Schritttempo vorbeifuhr, kam der Spanier Carlos Garcia Roldan (46) herausgerannt und machte mit beiden Armen eine Geste auf seine Außenwerbung: “Mallorca Investment” und “Immobilien”.
Die Scheiben seines Eckbüros in der Carrer del Cardenal Rossell 39 Ecke Carrer Alfambra waren mit Fotos von luxuriösen Fincas zugepflastert.
Auf seiner Internetseite Mallorca-Investment.com/de warb der Bauträger und Makler:
Gegründet, um Luxus-Projekte und gebrauchte Immobilien zu vermarkten, das Wissen unserer Professionelle Agenten gewährleistet die beste Investition auf Mallorca.
Das angebliche Investment-Büro wurde für 200 Paare und Einzel-Investoren, die sich von dem Bauprojektentwickler eine Luxuswohnung auf der spanischen Ferieninsel aufschwatzen ließen, ein Millionengrab.
Denn wie anfang vorigen Jahres hochkochte, hatte Roldan in vielen Fällen weder Baulizenzen noch die erforderlichen Grundstücke. So konnten die Wohnungen gar nicht gebaut werden, die er ab Plan zu relativ günstigen Preisen verkaufte.
Als er von den Käufern der geplanten Immobilien bereits einen zweistelligen Millionenbetrag Euro mit seiner Firma Promociones Lujo Baleares S.L. (Luxushaus Angebote Balearen) eingemommen hatte, die er im Dezember 2015 gegründet hat, setzte sich Roldan nach Südamerika ab.
Seit Mai 2018 wurde er von der spanischen Polizei mit internationalem Haftbefehl gesucht.
Am 29. August 2018 durchsuchte die Polizei sechs Büros und Wohnungen in Palma und zwei auf dem spanischen Festland. Acht Personen wurden vorläufig festgenommen, zwei in U-Haft eingewiesen. Dabei handelt es sich um den italienischen Geschäftsführer des Unternehmens Mallorca Investment mit den Initialen M. P. und den Bauunternehmer J.A.M.
Am 6. Februar 2019 wurde schließlich der Boss von Lujo Casa Immobilien geschnappt.
Am 7. Februar 2019 meldete Das Inselradio Mallorca:
Im Zuge des Immobilienskandals auf Mallorca konnte jetzt der Hauptverdächtige in Kolumbien verhaftet werden…
Letztendlich konnte ihn die Guardia Civil gemeinsam mit der kolumbianischen Polizei in der Hauptstadt Bogota festnehmen.
Kolumbianischen Medienberichten zufolge lebte der Mann mit den Taschen voller Bargeld im kleinen Ort Buga – im Haus der Oma seiner ehemaligen Lebensgefährtin. Von dort korrespondierte er telefonisch nach Spanien.