Der einstige New Yorker Börsenprofi, der Schwede und Wahlhamburger Peter Jäderberg (58, Jäderberg & Cie. GmbH) gibt ja in seinem gerade erst vor drei Wochen veröffentlichten Verkaufsprospekt für seinen geschlossenen Fonds JC Sandalwood Album 9 GmbH & Co. KG auf Seite 50 ganz offen zu, dass er vom geplanten Anbau oder Verarbeitung von indischem Sandelholz überhaupt keine Ahnung hat, welches zudem eher zu kulturellen Zwecken als Räucherwerk oder als Zahnreinigungskaugummi in Indien und Paktistan verwendet wird und im Baugewerbe zum Beispiel gar nicht.
Dennoch will Jäderberg nun ein Eigenkapital von 20 Millionen Euro einsammeln (eine Aufstockung bis 100 Millionen Euro sei möglich), um sich an indischen Sandelholz-Plantagen in Australien zu beteiligen, wo an den Erhalt des vom Aussterben bedrohten heiligen Baumes der Hindus geforscht wird.

Wegen der fehlenden eigenen Expertise habe die Fonds-Emittentin und Prospektverantwortliche Jäderberg & Cie. GmbH aus der Van-der-Smissen-Straße 2 in Hamburg nun allerdings das Schicksal des bis 2033 laufenden Fonds mit einer Mindestbeteiligung ab 10.000 Euro und einer prognostizierten Jahressrendite von 8 Prozent, die nur unter bestimmten Bedingungen auch laufend ausgezahlt wird (“Voraussetzung für laufende Auszahlungen ist die Generierung der hierfür erforderlichen Liquidität durch eine entsprechende Veräußerung von Plantagenanteilen durch die Emittentin” heißt es im Prospekt auf Seite 11), voll und ganz in die Hände des australischen Partners Quintis Group gelegt.
Die Hamburger waren für Quintis der “erste internationale Plantageninvestor” überhaupt. Den Vertrieb übernimmt die BIT AG mit Sascha Sommer aus Neuwied am Rhein. Die BIT AG hat viele Leichen im Keller. Dazu später mehr.
Und der australische Sandelholz-Produzent steckt in der Krise.
Der Hedgefonds Glaucus spricht von “irreführenden Prognosen, zweifelhaften Marketingmaterialien und fragwürdigen Kunden” und warf der Quintis Limited am 22. März 2017 auf 39 Seiten ein “Schneeballsystem” vor.
Die Aktie wurde am 12. Mai diesen Jahres aus dem Handel genommen, nachdem sie innerhalb von drei Tagen um 76 Prozent an Wert verloren hatte:
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