Nur knapp drei Jahre nach ihrer Platzierung der Wölbern Holland 72 steht die Zweiundsiebzigste IFH geschlossener Immobilienfonds für Holland GmbH & Co. KG vor dem Aus. Die FGH Bank hatte dem Fonds ein Darlehen in Höhe von 5 Millionen Euro gekündigt und fordert nun den Verkauf der Büro-Immobilie in Rotterdam. Den Anlegern drohen dabei Verluste von mehr als 85 Prozent.
Der Immobilienfonds Wölbern Holland 72 wurde im Jahr 2012 von der Firma Wölbern Invest emittiert. Die Investitionen des Fonds flossen in einen Büroneubau in Rotterdam (Niederlande), der über 15 Jahre und zu 100 Prozent an den niederländischen Energieversorger Cofely Nederland N.V. vermietet wurde.
Schon während der Platzierungsphase konnte Wölbern Invest das im Prospekt prognostizierte Eigenkapital nicht komplett einwerben. Um das Projekt in Rotterdam dennoch realisieren zu können, finanzierte die FGH Bank das fehlende Eigenkapital mit einem Darlehen über rund 5 Millionen Euro. Dies entspricht knapp der Hälfte des Eigenkapitals in Höhe von 10,4 Millionen Euro.
Im Oktober 2013 verlängerte die FGH Bank das Darlehen nicht mehr.
Am 18. Dezember 2013 wurde die Insolvenz von Wölbern Invest eröffnet. Ex-Wölbern-Chef Heinrich Maria Schulte (61) steht in Hamburg wegen des Verdachts der gewerbsmäßigen Untreue in 360 Fällen vor Gericht. Zwischen August 2011 und September 2013 soll Schulte 147 Millionen Euro aus den Wölbern-Fonds abgezweigt und zweckentfremdet haben. GoMoPa berichtete.