Die Kästchen, in denen die ID-Diamonds GmbH ihre Diamanten ausliefert, enthalten elektronische Chips, auf denen Informationen über die Diamanten gespeichert sind. Die Kunden zahlen für diesen Service mitunter einen Aufpreis von mehr als 25 Prozent. Haupteigner der ID-Diamonds GmbH ist Ferdinand Piech Junior, der Sohn des legendären Automobil-Managers.
Die ID-Diamonds GmbH mit Sitz in Stuttgart hat sich auf Diamanten als Wertanlage spezialisiert. Die Firma verkauft die Diamanten an ihre Kunden in durchsichtigen Kästchen.
Diese Kästchen ermöglichen nicht nur die optisch ansprechende Lagerung, sondern können auch mit einem USB-Kabel an den Computer angeschlossen werden. Auf einem Chip im Innern des Kästchens sind Informationen zu Herkunft und Eigenschaften der enthaltenen Diamanten gespeichert.
Die Kunden zahlen für ein solches High-Tech-Kästchen einen beachtlichen Aufpreis. So kostet etwa ein Kästchen mit dem Namen ID-Knox Edition 2014 mit zwei einkarätigen, farblosen (D), exzellent geschliffenen, lupenreinen (IF) Diamanten aktuell rund 42.660 Euro exklusive Mehrwertsteuer. Dieser Betrag liegt rund 9.000 Euro über dem Großhandelspreis laut Rapnet für die beiden enthaltenen Diamanten.
Die ID-Diamonds GmbH rechtfertigt diesen relativ hohen Aufpreis auf den Großhandelspreis von mehr als 25 Prozent mit den hübschen High-Tech-Kästchen, in denen sie die Diamanten an die Kunden ausliefert. Die Firma nennt folgende Eigenschaften des “mehrfach zum Patent angemeldeten Verwahrungs- und Dokumentationssystem”:
»Dreischichtige Ausführung aus hochtransparentem, lichtechtem und kratzfestem Spezialkunststoff verbunden durch Sicherheitsnieten
»Umlaufender Kontakt-Sicherheitsfaden[/raquo]
»Abnehmbare Rückwand zur Überprüfung der Diamanten mit einem Diamanten-Tester
»Integrierter Spezialchip mit manipulationssicherer Hinterlegung sämtlicher Dokumente (GIA-Zertifikat für jeden Diamanten, DDI- Report für das Gebinde)
»Sichere Datenschnittstelle, die zusätzliche Prüfroutinen ermöglicht
Laut Angaben auf der Webseite von ID-Diamonds erleichtert das High-Tech-Kästchen sogar die Wiederveräußerung der Diamanten. Doch die Stuttgarter Firma verlässt sich beim Rückkauf von Diamanten mitnichten auf das ID-Knox-System. Vielmehr werden die in den Kästchen enthaltenen Diamanten erneut geprüft – wie alle anderen Diamanten auch. Dies lässt den Sinn des teuren Kästchens zumindest fraglich erscheinen.