Sharewood Switzerland AG5. September 2019 | 13:42 | Lesedauer ca. 6 min | Autor: GoMoPa-Redakteur AJ

Grüner Flop mit Sharewood Switzerland AG: Balsa in Brasilien zerschreddert, Teak geheime Rückkäufe


Wer bei der Schweizer Öko-Anlagefirma Sharewood Switzerland AG aus Zürich (Seestraße 473) in Balsabäume in Brasilien investiert hat, erleidet höchstwahrscheinlich Totalverlust.

 

Nun versuchen Anleger, ihre Bäume loszuwerden. Ohne Erfolg.

Das berichtete Kassensturz-Autor Peter Basler am 3. September 2019 im Schweizer Fernsehsender SRF.

 

 

Ende Juli 2019 hat nun Sharewood-Chef Peter Möckli (55) die Kunden informiert, dass er "angesichts des gänzlich fehlenden Absatzmarktes" keine andere Möglichkeit mehr sehe, als "das Balsa-Projekt zu stoppen und die Bäume fachgerecht zu zerkleinern und gleich vor Ort in den Boden einzuarbeiten." © Ausriss aus Sharewood.comEnde Juli 2019 hat nun Sharewood-Chef Peter Möckli (55) die Kunden informiert, dass er “anges ... mehrEnde Juli 2019 hat nun Sharewood-Chef Peter Möckli (55) die Kunden informiert, dass er “angesichts des gänzlich fehlenden Absatzmarktes” keine andere Möglichkeit mehr sehe, als “das Balsa-Projekt zu stoppen und die Bäume fachgerecht zu zerkleinern und gleich vor Ort in den Boden einzuarbeiten.” © Ausriss aus Sharewood.com

 

 

Vor diesem Rundschreiben der Sharewood Switzerland AG haben sich 2.300 Öko-Anleger gefürchtet. Vor rund neun Jahren investierten sie insgesamt zwölf Millionen Franken (11,05 Millionen Euro) in Balsabäume auf Plantagen in Brasilien.

Ende Juli 2019 hat nun Sharewood-Chef Peter Möckli (55) die Kunden informiert, dass er “angesichts des gänzlich fehlenden Absatzmarktes” keine andere Möglichkeit mehr sehe, als “das Balsa-Projekt zu stoppen und die Bäume fachgerecht zu zerkleinern und gleich vor Ort in den Boden einzuarbeiten.”

Die Balsabäume waren 2015 zwar erntereif, konnten aber wegen eines drastischen Holz-Preisverfalls von 50 Prozent und mehr nicht vermarktet werden. Das leichteste Holz der Welt ist auch nicht lagerfähig. Und je länger man mit dem Schlagen der Balsabäume wartet, desto mehr verliert es an Qualität und kann überhaupt nicht mehr verkauft oder verarbeitet werden.

Den Anlegern war eine Jahresrendite von 6 bis 12 Prozent in Aussicht gestellt. Nun bekommen sie, wie es aussieht, nicht mal ihr Geld zurück.

Anlegerin Concetta Minerva wurde beispielsweise 2011 Eigentümerin von 620 jungen Balsa-Bäumen. Dafür bezahlte sie Sharewood 12.000 Franken (11.054,13 Euro). Balsa-Bäume wachsen schnell: 2015 sollten sie geerntet werden. Sharewood vertröstet, man finde keine Käufer für die Bäume.

Jetzt im Juli 2019 die schlimme Nachricht:

Die haben mir geschrieben, dass sie eine effiziente, kulante Lösung haben. Und zwar, ich zitiere aus dem Text: die Lösung besteht darin, (dass) das Holz der geschlagenen Bäume fachgerecht zu zerkleinern und gleich vor Ort in den Boden einzuarbeiten ist.

Was heisst das?

Was das für mich heisst, ist, dass die jetzt die Bäume dem Erdboden gleich machen.

Mit den beschönigenden Formulierungen will Sharewood offenbar einen gigantischen Flop verschleiern.

Es trifft nicht nur Concetta Minerva. Hunderte Zertifikate für Balsabäume mit feinsäuberlich aufgelisteten Baum-Nummern sind plötzlich Makulatur. 12 Millionen Franken (11,05 Millionen Euro) Investorengelder lösen sich in Nichts auf.

Concetta Minerva:

Vor acht Jahren habe ich 12.000 Franken (11.054,13 Euro) investiert. Jetzt sollte ich 21.000 Franken (19344,73 Euro) erhalten. Und mir wird erst jetzt bewusst, dass ich gar nichts erhalte. Und das wäre für die Schuldbildung meiner Tochter das jetzt ganz wichtig gewesen, dieses Geld.

2018 traf Kassensturz den Tropenholz-Experten Jürgen Blaser. Der Professor für internationale Waldwissenschaften/Klimawandel BFH ortete schon damals Fehler im Management.

Jürgen Blaser:

Von denen, die eigentlich für das Management zuständig sind…, die das völlig unterschätzt haben, dass Balsa in einem Nischenmarkt nicht einfach so weggeht wie heisse Marroni.

Ein Fall von Missmanagement.

Sharewood habe es beim Balsa verpasst, rechtzeitig Abnahmeverträge mit Käufern abzuschliessen.

Auch die angebliche Absicherung der Bauminvestments durch eine Stiftung der ShareWood Switzerland AG erweist sich in diesem Fall als Luftnummer:




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