Das mutmaßliche Schneeballsystem des Dresdner Emissionshauses Future Business KGaA (FuBus) und deren Vertriebstochter Infinus AG – Ihr Kompetenz-Partner, bei denen 40.000 Gläubiger rund 920 Millionen Euro Schaden angemeldet haben, soll sich nicht nur aus einem Versicherungskarussell aus Policen mit der Wiener Städtischen gespeist haben, die man auf Namen eigener Mitarbeiter abschloss (der Finanznachrichtendienst GoMoPa.net berichtete).
Ab dem Jahr 2011 soll die FuBus-Gruppe mit Hilfe der beiden FuBus-Aktionäre Rene Bertigol und Johann M. in Salzburg über die dort ansässigen Firmen Protected Noble Metals GmbH und Terra Premium GmbH (beide Innsbrucker Bundesstraße 136) nicht nur Goldsparpläne an normale Kunden, sondern auch an die FuBus KGaA selbst verkauft haben und mit einem Provisionskarussell die Bilanzen der FuBus KGaA aufgehübscht haben. Die Dresdener und Wiener Staatsanwaltschaften ermitteln. Bertigol und Johann M. weisen jeden Verdacht von sich.
Update 13. Dezember 2019 – Verfahren gegen Johann M. eingestellt
Wie uns Rechtsanwalt Dr. Wolfgang Auer aus Salzburg (Siebenstädterstraße 64) mitteilte, wurde das Verfahren gegen seinen Mandanten Johann M. mittlerweile eingestellt.
FuBus-Anlegern sei, so der Verdacht, für das Jahr 2012 ein florierendes, gesundes Unternehmen vorgetäuscht worden, welches allerdings ohne die Goldsparplan-Provisionen in den Miesen gesessen hätte und somit schwer neue Anleger gefunden hätte, die wiederum in Genussrechte, Genussscheine, Orderschuldverschreibungen oder Nachrangdarlehen der FuBus-Gruppe investiert hätten.
FuBus-Insolvenzverwalter Dr. Bruno Kübler aus Dresden schätzte in einem Lagebericht aus dem Jahr 2014 dazu ein:
Ohne die “Investition” in Edelmetallsparpläne und die dargestellten Auswirkungen dieses “Geschäftsmodells” im Jahresabschluss 2012 wären – mögliche andere Maßnahmen außer Acht gelassen – die Konzernumsätze um zirka 81 Millionen Euro niedriger ausgefallen.
Der Konzern hätte keinen Gewinn, sondern vielmehr einen hohen Verlust ausweisen müssen.
Der operative Cashflow wäre ebenfalls in Höhe eines zweistelligen Millionenbetrages negativ ausgefallen; dieser ist aber eine
relevante Kennzahl für alle Anleihegläubiger.
Die Dresdner Rechtsanwältin Kerstin Bontschev ist im Auftrag von Anlegern, die 2,9 Millionen Euro in die FuBus-Gruppe investiert hatten, nach Österreich gefahren und nahm Akteneinsicht. Denn gegen die beiden Goldhandelsfirmen in Salzburg erging ein Arrestbeschluss.