Gerald Feig (57), Alleininhaber und Geschäftsführer des baden-württembergischen Finanzinstituts FLEX Fonds Capital GmbH aus Schorndorf, erklärte heute im Exklusivinterview mit GoMoPa, dass es ab April 2019 von FLEX Fonds keine neuen Produkte mehr geben wird und der Vertrieb nahezu aufgelöst wird.
Feig beklagt, dass seit 2016 “landauf, landab, gute und ertragsstarke Immobilien kaum zu haben sind.”
Für viele seiner Altfonds, die mit Immobilien gut bestückt sind, ist diese Marktlage für den Exit (Verkauf der Immobilien) ein Segen.
Das gilt laut Feig auch für den Regio Flex Fonds 1, bei dem die Staatsanwaltschaft seit vorigem Jahr wegen des Verdachts auf Betrug und Untreue ermittelt, weil Fondsverwalter Feig die Immobilie Postturm am Schorndorfer Bahnhof im Jahr 2013 praktisch von sich selbst als Bauträger kaufte, wie GoMoPa berichtete.
Der Vorwurf der Staatsanwaltschaft: Feig soll soll bewußt zu hohe Mieteinnahmen prognostiziert haben und seinen Fondsanlegern die Immobilie um rund 2,2 Millionen Euro zu teuer verkauft haben.
Feig weist den Verdacht strikt zurück. Die Marktlage könnte nun dafür sorgen, dass es am Ende gar keinen Schaden gibt. Feig betonte, dass der Postturm die einzige Immobilie sei, die er als Fondsmanager von sich selbst gekauft habe. Alle anderen 160 Objekte wurden von Dritten gekauft.
Bei seinen fortlaufenden Anspar Flex Fonds, bei denen immer neues Kapital hereinkommt, sind die Kassen gut gefüllt. Aber weil Feig nicht die richtigen Immobilien findet, können auch keine Mieteinnahmen an die Fondsanleger ausgeschüttet werden. Deshalb mussten diese Anleger zwischenzeitlich auf Ausschüttungen verzichten.
Lesen Sie das folgende Interview.
GoMoPa: Herr Feig, einem Anleger aus Baden Württemberg, der seit 2011 am Anspar FLEX Fonds 3 beteiligt ist, fiel auf, dass mit Änderung des Kapitalanlagegesetzes im Jahre 2016 alle in diesem Jahr oder später erstellten Jahresabschlüsse keinen ausschüttungsfähigen Liquiditätsüberschuss mehr feststellten. Davor gab es immer positive Feststellungen.
Woran liegt das? Was würden Sie dem Anleger sagen?
Gerald Feig: “Der Anspar FLEX Fonds 3 (AF3) hat grundsätzlich positive Fondskennziffern. So sind von den zirka 15.000 Quadratmetern Mietfläche immerhin etwa 97,43 % vermietet.
Die Einlagen beziehungsweise die noch ausstehenden Einlagenforderungen (Sparraten) sollen ausschließlich für Investitionen eingesetzt werden, nicht zur Finanzierung von Ausschüttungen!
Seit 2016 hat sich auch für uns als Marktteilnehmer der Investitionsdruck erhöht, da landauf, landab, gute und ertragsstarke Immobilien kaum zu haben sind.
Mit über 4,1 Millionen Euro frei verfügbarer Liquidität auf den Fondskonten (gemäß Geschäftsbericht 2017) beziehungsweise aktuell 6,99 Millionen Euro (!!) fehlen dem Fonds die Erträge daraus.”